Die Digitalisierung ist bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil unseres Alltags. Im Laufe der Jahre hat sie unser privates, berufliches und gesellschaftliches Leben grundlegend verändert. Auch zukünftig wird dieser Veränderungsprozess noch andauern und sehr wahrscheinlich in seiner Intensität zunehmen.
Mit diesem Wandel verbunden sind sowohl Risiken als auch Chancen. Wenn es uns gelingt, die Digitalisierung als Chance wahrzunehmen, kann sie nennenswert zu einem guten Leben beitragen. Nachhaltig ist diese Transformation allerdings nur dann, wenn wir bei der Ausgestaltung der Digitalisierung soziale und ökologische Aspekte mitberücksichtigen.
Doch wie sieht diese nachhaltige Digitalisierung konkret aus? Welche Kriterien müssen wir ihr zu Grunde legen und welche gesellschaftlichen Ziele streben wir an? Am 16. Juli 2021 standen diese Fragen im Fokus des Stakeholderdialogs „Nachhaltige Digitalisierung – Nachhaltig gut leben: Digital?“.
Digitales Talkrundenformat stieß auf großes Interesse
Die vom Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung initiierte und vom Umweltministerium Baden-Württemberg durchgeführte Veranstaltung wurde im digitalen Talkrundenformat live im Netz übertragen und stieß dabei auf großes Interesse. Über 190 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich angemeldet, um die Diskussion zu verfolgen. Als Talkrundengäste waren geladen:
- Dr. Andre Baumann
Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
- Vivian Frick
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Berlin; Netzpolitik Bits & Bäume: Die Bewegung für Digitalisierung und Nachhaltigkeit; Sozial- und Umweltpsychologin
- Dr. Ing. Uwe Wössner
High Performance Computing Center Stuttgart (HLRS)
- Kerstin Fritzsche
Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Berlin
Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten ihre Fragen digital an die Gäste richten und sich so an der Diskussion beteiligen. Die Teilnehmenden des Stakeholderdialogs kamen aus vielfältigen Bereichen. Anteilig vertreten waren Unternehmen mit 33 Prozent, Kommunen und der öffentliche Sektor mit 30 Prozent, Studierende mit 8 Prozent und weitere Akteursgruppen wie Initiativen, Vereine und Kirchen mit 29 Prozent.
Die Diskussionsrunde lieferte aufschlussreiche Erkenntnisse darüber, wie virtuelle Simulationen bei Entscheidungen unterstützen, wie Künstliche Intelligenz und Big Data Umweltpolitik verbessern, wie digitales Marketing unser Konsumverhalten verändert und wie soziale Medien die Klimawandeldiskussion voranbringen.
Die zentralen Aussagen zu den jeweiligen Themenschwerpunkten haben wir für Sie nachfolgend zusammengefasst:
Fazit
Zusammenfassend waren sich alle einig: Die Digitalisierung ist ein fester Bestandteil unserer Wirtschaft und Gesellschaft geworden und deshalb auch nicht mehr wegzudenken. Bereits in den letzten 15 Jahren hat die Digitalisierung viele Veränderungen hervorgerufen.
Spätestens jetzt ist es aber an der Zeit, die Digitalisierung auch bewusst und vorausschauend zu gestalten. Dazu müsste eine gemeinsame Vorstellung von der Zukunft entwickelt werden: Wie stellen wir uns ein „Gutes Leben“ vor und wie viel Digitalisierung soll damit verbunden sein?
Aufbauend auf einem gesellschaftlichen Konsens kann die Digitalisierung unter Beachtung der freiheitlichen Grundordnung als Grundpfeiler unserer Gesellschaft zielgerichtet und zum Nutzen aller eingesetzt und genutzt werden. Damit können Maßnahmen und Projekte in eine für die nachhaltige Entwicklung sinnvolle Richtung gelenkt und eine zukunftsfähige Gesellschaft aufgebaut werden.
Über die Veranstaltungsreihe „Stakeholderdialog Nachhaltige Digitalisierung“
Die Digitalisierung hat ein neues Zeitalter eingeläutet, das unser privates, berufliches und gesellschaftliches Leben bereits grundlegend verändert hat und zukünftig noch weiter verändern wird. Ein gesellschaftlicher Wandel ist oft mit Risiken aber auch Chancen verbunden. Es ist offensichtlich, dass ein solcher Transformationsprozess gestaltet werden muss. Wir müssen die damit einhergehenden Herausforderungen aufgreifen und angehen.
Genau an diesem Gestaltungsprozess – bei der Frage nach dem „Wie“ – setzte unsere Veranstaltungsreihe „Stakeholderdialog Nachhaltige Digitalisierung“ an. Im Rahmen von zwei Veranstaltungen entwickelten wir gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik Visionen und konkrete Ansätze, wie die Digitalisierung für eine lebenswerte Zukunft genutzt werden kann. Eine Zukunft, die sich durch Ressourcenschonung, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Tragfähigkeit auszeichnet.
Der Fokus des Stakeholderdialogs lag auf der gesellschaftlichen Transformation, den der digitale Wandel angestoßen hat. Die zwei Veranstaltungen hatten zum Ziel Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu unterstützen, selbst einen Beitrag für eine nachhaltige Gestaltung zu leisten.
Aufzeichnung des Livestreams
Falls Sie Interesse an der kompletten Aufzeichnung der Veranstaltung haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an hilscher@kommunikationsbuero.com.
Rückblick auf die erste Veranstaltung
Stakeholderdialogs am 11. Dezember 2020 – So schont Digitalisierung Ressourcen