Die Thesen 1 („Durch den zunehmenden Anteil der Erneuerbaren Energien wird die Energieerzeugung dezentraler und volatiler. Dies ist ohne Digitalisierung der Energiewirtschaft nicht zu bewältigen.“) und 2 („Dieser Prozess bildet zugleich die Grundlage für die Vernetzung mit anderen Sektoren und für intelligente Märkte mit einer Vielzahl neuer Geschäftsmodelle.“) stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops im Grunde nicht in Frage. Sie postulierten, dass die Energieerzeugung durch den zunehmenden Anteil der Erneuerbaren Energien dezentraler und volatiler werde und dieser Prozess zugleich die Grundlage für die Vernetzung mit anderen Sektoren und für intelligente Märkte mit einer Vielzahl neuer Geschäftsmodelle bilde. Stattdessen wurden auf der Grundlage der Thesen 1 und 2 eine Vielzahl allgemeiner Fragen zur Energiewende diskutiert, zum Beispiel ob es eines Masterplanes für die Energiewende bedürfe, ob sich die Energiewende rechne und ob bei der Energiewende die sozialen Aspekte ausreichend berücksichtigt würden.
Großen Raum nahm eine Debatte über die Rolle von Marktsignalen bei der Energiewende ein. Hier prallten kontroverse Auffassungen aufeinander, ob und in welchem Umfang bei der Ausrichtung der Energiewende übergreifende volkswirtschaftliche Kriterien zu berücksichtigen seien.
Im Zusammenhang mit These 1 regten die Teilnehmenden an, bei der Energiewende die Themen Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Systemstabilität im Auge zu behalten, die Aufgaben von Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern besser aufeinander abzustimmen und regionale Flexibilitätsmärkte zuzulassen.
Anhand der These 2 wurde im Zusammenhang mit dem Stichwort Geschäftsmodelle über regulatorische Hemmnisse diskutiert und auf das wichtige Thema Datensicherheit hingewiesen.
Nachdem auch der These 3 („Der notwendige Wandel der Energiewirtschaft bedarf dabei der Unterstützung durch die Landesregierung. Die „Digitalisierung der Energiewirtschaft“ wird ein Schwerpunktthema der laufenden Legislaturperiode werden.“) nicht widersprochen wurde, wonach die Landesregierung den notwendigen Wandel der Energiewirtschaft unterstützen soll, bat der Moderator des Workshops um Vorschläge, wie eine solche Unterstützung aussehen könne. Hierzu schlugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor:
- Flexibilitätsoptionen durch Entbürokratisierung zu erleichtern,
- regulatorische Innovationen zu ermöglichen,
- eine Netzentgeltstrukturreform umzusetzen,
- generell das Abgaben- und Umlagensystem zu hinterfragen,
- eine Diskussionsplattform zum Thema Digitalisierung zu fördern,
- eine Know-how-Plattform für kleine Stadtwerke zu schaffen,
die Vorbildfunktion des Landes wahrzunehmen und Leuchtturmprojekte in Landesliegenschaften umzusetzen, zum Beispiel in den Bereichen Smart Home und Blockchain (eine Art dezentrale Datenbank).