Die baden-württembergische Landesregierung hat in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie den landesweiten Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ auf Kreisebene ausgerufen. Er soll die Steigerung der Energieeffizienz im Sinne von „Best Practice“ („Voneinander Lernen”) fördern. Für die konzeptionelle Begleitung und Umsetzung des Projekts erhielt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) den Auftrag.
Das ZSW untersucht anhand eines Indikatorensystems, welches (politische) Engagement (Input-Indikatoren) die Land- und Stadtkreise im Bereich Energieeffizienz verfolgen und welche messbaren Erfolge (Output-Indikatoren) sie dabei bereits aufweisen. Die Indikatoren werden aus folgenden Quellen gebildet: amtliche Statistiken, in Anspruch genommene Bundes- und Landesförderprogramme im Bereich Energieeffizienz sowie ein begleitender Fragebogen.
Der Wettbewerb
Auch der Leitstern 2022 folgt dem in den vorigen Wettbewerben erfolgreich verwendeten Benchmarking-Ansatz in den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr. Er ermöglicht einen kontinuierlichen Vergleich eines Kreises mit den übrigen Teilnehmern des Wettbewerbs in den unterschiedlichen Segmenten. Dabei wird jeweils die Leistungslücke zum sogenannten Klassenbesten (Kreis, der das jeweilige Segment anführt) identifiziert. Die Grundidee des Benchmarking-Ansatzes ist es, festzustellen, welche Unterschiede bestehen, warum diese Unterschiede bestehen und welche Verbesserungsmöglichkeiten vorliegen.
Analyse Gesamtergebnis und begleitende Workshops
Das Gesamtergebnis des „Leitsterns Energieeffizienz“ zeigt diejenigen Kreise, die in der Summe das größte (politische) Engagement aufweisen können. Bezogen auf einzelne Indikatoren fällt das Ergebnis ganz unterschiedlich aus. Zusätzlich zum Gesamtergebnis erhalten die Kreise individuelle Anhaltspunkte, wie sie pro Indikator zum jeweils Besten stehen und in welchen Bereichen weitere Verbesserungen möglich sind.
Neben dem eigentlichen Wettbewerb finden zudem regelmäßig begleitende Workshops für alle Stadt- und Landkreise statt, in denen nicht nur die Ergebnisse analysiert und diskutiert, sondern darüber hinaus innovative Ideen und Maßnahmen ausgetauscht werden. Dadurch erhalten die Kreise Anregungen, wie sie sich im Bereich der Energieeffizienz verbessern und erfolgreiche Strategien oder Modelle von anderen Kreisen im Sinne des „Voneinander Lernens“ (Best Practice) adaptieren können. Des Weiteren wird die Vernetzung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure auf Arbeitsebene gestärkt. Diese Strategie hat sich in den vergangenen Jahren als sehr erfolgreich herausgestellt.