Fahrplan

Wasserstoff-Roadmap für Baden-Württemberg

Schaubild Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg

Vor allem für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg bietet „grüner“ Wasserstoff – klimaneutral aus erneuerbarem Strom erzeugt – große Potenziale. Um diese Potenziale zu heben, hat das Umweltministerium in enger Abstimmung mit der Industrie, der Wissenschaft, Verbänden und Politik einen Fahrplan für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft erarbeitet.

Die Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg wurde am 15. Dezember 2020 vom Kabinett des Landes beschlossen. Sie gibt den Weg für die kommenden Jahre vor, den Baden-Württemberg begehen muss, um zu einem führenden Standort für Wasserstoff- und Brennstofftechnologien zu werden.

Die Umsetzung, Begleitung und Weiterentwicklung der Roadmap erfolgt über die Plattform „Wasserstoff und Brennstoffzelle – H2BW“, die bei der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg e-mobil BW GmbH eingerichtet wurde.

Ziele der Roadmap

Die Wasserstoff-Roadmap für Baden-Württemberg soll

  • dazu beitragen, den Einsatz fossiler Energieträger in den unterschiedlichen Sektoren wie Industrie, Mobilität und Energiewirtschaft umfassend zu reduzieren und damit auch die Treibhausgas-Emissionen (THG) zu verringern.
  • den Auf- und Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft begleiten, um Baden-Württemberg national wie auch international als führenden Standort der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie zu präsentieren.

In der Roadmap sind konkrete Zielsetzungen (zeitlich und inhaltlich) und Maßnahmen (inklusive Finanzierung) definiert, um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Land zu forcieren und zu fördern. Sie legt auch konkrete Beiträge aller beteiligten Stakeholder fest. Bei der Festlegung der Ziele, Maßnahmen und Beiträge wurden alle relevanten Dimensionen des Aufbaus einer lokalen Wasserstoffwirtschaft berücksichtigt: Produktion, Infrastruktur, Anwendungen.

Mit dem Förderaufruf „Zukunftsprogramm Wasserstoff BW“ vom 1. April 2021 startete das Umweltministerium die Umsetzung von Maßnahmen in den wichtigsten Themenfeldern der Roadmap. In der nun beginnenden Phase der Entwicklung und Umsetzung hin zum Markthochlauf von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien stehen die führenden Unternehmen vor der Herausforderung, ihr Know-how auf relevante Stückzahlen zu übertragen.

Mit der Finanzspritze des Landes von insgesamt 26,4 Millionen Euro sollen sie in ihrer Innovationskraft gezielt gestärkt und darin unterstützt werden, ihre führende technologische Position im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Bis zum Stichtag Ende Mai 2021 sind über 20 Projektskizzen eingegangen. Nach einer Jurysitzung mit Expertinnen und Experten wird nun die Entscheidung über zu fördernde Projektanträge vorbereitet. Eine Bewilligung ist noch in 2021 geplant.

Entstehungsprozess

Zur Erstellung der Roadmap war eine ressortübergreifende Projektgruppe unter Federführung des Umweltministeriums eingerichtet worden. Darin hat auch die e-mobil BW GmbH, Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg mitgewirkt.

Im Juli 2020 hatte das Umweltministerium einen Dialogprozess gestartet. Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Forschung, Wissenschaft und Verbänden konnten ihre Anregungen und Kommentare zu verschiedenen Themenfeldern rund um Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff über das Beteiligungsportal BW einbringen. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, die Roadmap Wasserstoff des Landes mitzugestalten.

Das Umweltministerium hat die Beiträge, die über das Beteiligungsportal und andere Kanäle eingegangen sind, Anfang Oktober 2020 erneut in einen Dialogprozess mit den verschiedenen Akteuren und Stakeholdern im Land gespiegelt. Die in diesem Schritt eingegangenen Feedbacks wurden beim Erstellen der Roadmap berücksichtigt. Anfang Dezember 2020 war der Fahrplan für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Land fertig.

Kontaktaufnahme

Wer Interesse daran hat, an der Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg mitzuwirken, kann mit einer E-Mail an wasserstoff@um.bwl.de direkt Kontakt mit dem Umweltministerium aufnehmen. Über diesen Kanal können Sie auch Fragen und Anregungen rund um das Thema Wasserstoff an das Ministerium richten.