Handlungsfeld: Smarte Umweltdaten

Projekt: SAMOSEE-BW

ESA-Satellit SMOS misst Bodenfeuchte und Salzgehalt der Meere

In Baden-Württemberg gibt es 24 Seen, die mit einer Fläche größer als 50 Hektar unter die Bestimmungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL, Richtlinie 2000/60/EG) fallen. Dem Bodensee kommt als grenzüberschreitendes Gewässer und Trinkwasserspeicher eine besondere Bedeutung zu. Weitere etwa 260 Seen haben eine Fläche größer als 10 Hektar und rund 1300 Seen größer als 1 Hektar.

Die regelmäßige Beurteilung des Zustands dieser Gewässer ist wichtig und wünschenswert. Denn die Wasserqualität hat zum Beispiel direkte Auswirkungen auf die Trinkwasserentnahme, die Artenvielfalt und die Eignung eines Gewässers als Badesee. Mit herkömmlichen In-situ-Messverfahren (lateinisch für „am Ort“) ist ein Monitoring der Gewässer logistisch nicht zu realisieren. Daher sind Fernerkundungsdaten, die Satelliten von den Gewässern erstellen, für die Wasserwirtschaft und die Umweltverwaltung ein wichtiges Hilfsmittel.

Satellitenbasiertes Monitoring von Seen in Baden-Württemberg

Satellitenbasierte Fernerkundungsdaten ermöglichen es, den Zustand der Gewässer landesweit und flächendeckend zu erfassen. Sie helfen dabei, die räumliche und zeitliche Entwicklung der Seen zu bestimmen und Karten zu erstellen.

Aktuell können Wasserwirtschaft und Umweltverwaltung diese Daten jedoch ohne Spezialsoftware nur schwer in ihre tägliche Arbeitsroutine einbinden. Das Projekt „SAMOSEE-BW“ zielt darauf ab, Fernerkundungsdaten für ein landesweites Gewässermonitoring aufzubereiten. Dazu sollen aus den Daten Informationsprodukte und -formate erstellt werden, die möglichst intuitiv und ohne besondere Software genutzt werden können. Hilfreiche Daten aus der Fernerkundung sind zum Beispiel Sichttiefe, Trübung, Oberflächentemperatur, Algenwachstum und Eisbedeckung.

Kurze Bewertung nach Nachhaltigkeitskriterien

Fernerkundungsdaten erlauben Rückschlüsse auf Umweltveränderungen von Gewässern. Die Aktualität der Daten ermöglicht es den Verantwortlichen zudem, schnell zu handeln, zum Beispiel wenn aufgrund von Blaualgenblüten ein Badeverbot erforderlich ist. Das Projekt erleichtert das flächendeckende Monitoring der Seen in Baden-Württemberg und trägt damit nicht zuletzt zu einem tieferen Verständnis der ökologischen Zusammenhänge des Lebensraums Wasser bei.

Eckdaten des Projekts

Projektbeteiligte:

  • Institut für Seeforschung (ISF) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW)
  • Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW)

Projektstart: 2. Halbjahr 2019

Abschluss des Projekts: 2022

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