Kernkraftwerk Philippsburg, Block 1

Tropfleckage an Rohrleitung der Abwasseraufbereitung im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1)

Erkenntnisdatum

19.06.2023

Sachverhalt

Das Kernkraftwerk Philippsburg bereitet anfallende radioaktive Abwässer durch Verdampfung und Kondensation wieder auf. Bei diesen Vorgängen fallen nicht kondensierbare Gase an, die durch eine Sammelleitung aus dem Abwasserreinigungssystem abgeführt werden. An dieser Entgasungssammelleitung ist ein Loch mit ungefähr 2,5 Zentimetern Durchmesser entdeckt worden. Die Leckagestelle liegt im Kontrollbereich. Es sind weder Kontaminationen aufgetreten noch sind Gase oder Wasserdampf in die Umgebung ausgetreten.         

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die Leckage wurde durch eine zirka 200 ml große Wasseransammlung im Bereich unterhalb der Leitung bemerkt und nach dem Entfernen der Leitungsisolierung lokalisiert. Der Betrieb der Verdampferanlage wurde eingestellt. Die durchgeführten Kontaminationsmessungen waren ohne Befund. Die Leckagestelle wurde provisorisch mit einer Schelle abgedichtet. Die betreffende Rohrleitung wird ausgetauscht. Gegenwärtig wird als Ursache von einer wanddurchdringenden lokalen Korrosion ausgegangen. Die abschließende Ursachenklärung erfolgt nach dem Tausch der Rohrleitung. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Bei dem Befund handelt es sich um eine Leckage an einem aktivitätsführenden System, das außer dem Einschluss der radioaktiven Stoffe keine weitere sicherheitstechnische Bedeutung hat. Da keine Kontaminationen festgestellt wurden, hatte der Befund auch keine radiologischen Auswirkungen.