Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II

Borsäureleckage an Zuleitung zu einem Messumformer im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block II)

Erkenntnisdatum

31.03.2020

Sachverhalt

Im Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim hat der Betreiber am 31. März eine Borsäureablagerung an einer Zuleitung zu einer Durchflussmessung des Borsäure- und Deionateinspeisesystems entdeckt. Zur Klärung der Ursache führte der Betreiber eine Druckprüfung der Leitung durch. Dabei trat an der undichten Stelle weniger als ein Tropfen Wasser pro Minute aus. Eine Kontamination konnte nicht nachgewiesen werden.

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat die betroffene Rohrleitung abgesperrt und die Borsäureeinspeisung auf den parallelen Strang umgestellt. Die Leckagestelle wurde saniert.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Bei Druckwasserreaktoren wird dem Wasser, das sich im Primärkreis befindet, Borsäure zugesetzt, um die Reaktorleistung zu regeln und den Reaktor nach einer Abschaltung dauerhaft unterkritisch zu halten. Die Leckage trat an einer Zuleitung zu einem Messumformer der Durchflussmessung auf. Das Borsäureeinspeisesystem ist zweisträngig aufgebaut, wobei jeder Strang jeweils über zwei Durchflussmessungen verfügt. Da die Leckagemenge sehr gering war, hatte sie keinen Einfluss auf die Messung. Das Ereignis hat eine geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen oder die Umwelt.