Erkenntnisdatum
16.04.2016Sachverhalt
Im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2 wurden in der momentan laufenden Revision Kontrollen an Absperrklappen im Zwischenkühlkreislauf durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass sich bei drei Klappen Gewindestifte, die der Verspannung von Haltesegmenten der an der Klappe angebrachten Dichtung dienen, herausgelöst hatten. Der Betreiber vermutet Schwingungen, die durch Wirbel, die beim Durchströmen der teilgeöffneten Klappen entstehen, angeregt werden, als Ursache. Hinweise auf Funktionsbeeinträchtigungen der betroffenen Absperrklappen liegen nicht vor.
Einstufung durch den Genehmigungsinhaber
Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)
Maßnahmen des Genehmigungsinhabers
Der Betreiber führt ein Untersuchungsprogramm an Haltesegmenten von Absperrklappen durch. Die verwendeten Gewindestifte werden zukünftig zusätzlich gesichert.
Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg
Der Zwischenkühlkreislauf ist ein zwischen den nuklearen Kühlkreisläufen und den mit Flusswasser betriebenen Nebenkühlwassersystemen zwischengeschalteter Kühlkreislauf. Primäre Aufgabe dieser Kühlkreisläufe ist es, Wärme aus dem nuklearen Teil abzuführen. So werden im Leistungsbetrieb mit diesem System verschiedene für den Betrieb wichtige Systeme gekühlt. Beim Abfahren der Anlage und bei Störfällen wird die durch die Brennelemente entstehende Nachzerfallsleistung über diese Kühlkreisläufe an den Fluss abgeführt. Die sicherheitstechnisch wichtigen Funktionen standen vollständig zur Verfügung. Die konkrete sicherheitstechnische Bedeutung der Befunde ist daher gering, es liegt jedoch ein Hinweis auf eine systematische Schadensursache vor. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.