Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Nicht spezifikationsgerechte Blinddeckel an Zwischenkühlern im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Erkenntnisdatum

12.05.2016

Sachverhalt

Das Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2, befindet sich momentan in Revision. Bei der Prüfung eines Wärmetauschers, der zum Wärmeübertrag vom Zwischenkühlkreislauf auf das mit Flusswasser betriebene Nebenkühlwassersystem dient, hat der Betreiber festgestellt, dass ein Blinddeckel, der zum Verschließen eines Stutzens dient, nicht spezifikationsgerecht gefertigt war. Bei Überprüfungen an den redundanten Wärmetauschern wurde festgestellt, dass ein weiterer Deckel ebenfalls nicht der Spezifikation entsprach. Die Abweichungen bestanden bei beiden Deckeln darin, dass eine als Korrosionsschutz vorgesehene Gummierung fehlte und die Deckel aus einer anderen Stahlsorte als laut Spezifikation gefordert gefertigt waren. Einer der beiden Deckel war darüber hinaus auch aus einem dünneren Material als spezifiziert gefertigt. Beide Deckel zeigten ?unterschiedlich stark ausgeprägte? Korrosion, die Dichtheit war jedoch gegeben. 

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber überprüft vergleichbare Blinddeckel an Wärmetauschern des selben Herstellers. Bisher gab es keine weiteren Befunde. Die Überprüfung ist noch nicht abgeschlossen.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die betroffenen Zwischenkühler sind Teil der sicherheitstechnisch wichtigen Nachkühlkette und geben im Normalbetrieb und bei Störfällen Wärme an das Nebenkühlwassersystem ab, das die Wärme an den Rhein abgibt. Da die Dichtheit der Deckel und damit auch der Kühler gegeben war, kam es zu keinem Ausfall sicherheitstechnisch wichtiger Komponenten. Die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses war daher gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.