Kernkraftwerk Philippsburg, Block 1

Tropfleckage an einer Leitung der Abwasseraufbereitung im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1)

Erkenntnisdatum

21.04.2020

Sachverhalt

Am 21. April 2020 stellte der Betreiber im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1) bei wöchentlichen Routinearbeiten eine Tropfleckage an einer Rohrleitung der Abwasseraufbereitung fest, die sich innerhalb des Kontrollbereichs befindet. Seine Messungen ergaben, dass die Aktivität der ausgetretenen Flüssigkeit unterhalb der Nachweisgrenzen lag.

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die austretende Flüssigkeit wurde zunächst mit einer Wanne aufgefangen. Anschließend wurde die Rohrleitung provisorisch abgedichtet. Der Bereich unterhalb der Leckagestelle wurde gereinigt. Als Ursache wird Korrosion vermutet, genauere Untersuchungen werden im Zusammenhang mit der noch ausstehenden Reparatur der Rohrleitung durchgeführt.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die Rohrleitung gehört zu dem System, in dem radioaktives Abwasser innerhalb des Kontrollbereichs aufbereitet wird. Im vorliegenden Fall lag die Aktivität unterhalb der Nachweisgrenze. Generell kann die Undichtigkeit einer aktivitätsführenden Rohrleitung zu einer ungeplanten Kontamination im Kontrollbereich führen, was zum Schutz des Personals grundsätzlich zu vermeiden und daher meldepflichtig ist. Von dem Befund nicht betroffen war die erforderliche Rückhaltung von Aktivität im Kontrollbereich gegenüber der Umwelt. Insgesamt hatte das Ereignis keine Auswirkungen auf sicherheitsrelevante Einrichtungen des Kernkraftwerks, das Personal und die Umwelt.