Kernkraftwerk Philippsburg, Block 1

Schnellabschaltung des Reaktors nach Ausfall der Turbine im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1)

Erkenntnisdatum

03.12.2008

Sachverhalt

Am 03.12.2008 nachmittags kam es durch zwei defekte Messfühler an der Turbinenwelle zu einer Schnellabschaltung der Turbine. Durch die Abschaltung der Turbine kam es aufgrund eines Fehlers im nachfolgenden Regelungssystem zur Erhöhung des Neutronenflusses im Reaktor. Das Regelungssystem soll verhindern, dass es infolge der Schnellabschaltung der Turbine zu einer Abschaltung des Reaktors kommt. Da die Signalweitergabe im Regelungssystem verzögert eingestellt war, kam es zu einem Ansprechen des Reaktorschutzes mit nachfolgender Schnellabschaltung des Reaktors. 

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die defekten Messfühler an der Turbinenwelle wurden repariert. Der Fehler in der Regelung, der zur Auslösung der Reaktorschnellabschaltung geführt hatte wurde beseitigt. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Das Kernkraftwerk Philippsburg Block 1 (KKP1) befand sich zum Zeitpunkt des Ereignisses mit 100 % Leistung in Betrieb. Die Reaktorschnellabschaltung ist eine sicherheitsgerichtete Maßnahme. Sie erfolgte auslegungsgemäß. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen, Umwelt oder Betrieb der Anlage. Das Ereignis war von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung.