Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Automatische Reaktorschnellabschaltung beim Abfahren der Anlage im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Erkenntnisdatum

28.06.2008

Sachverhalt

Im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg kam es beim Abfahren der Anlage für die jährliche Revision bei einer Reaktorleistung von weniger als 3 % zu einer automatischen Reaktorschnellabschaltung.

Um die Fallzeiten der Steuerstäbe messen zu können, sollten diese bei einer Reaktorleistung von 5 % in ihre obere Endlage gefahren werden. Dazu muss eine entsprechende Menge Borsäure in den Reaktorkühlkreislauf eingespeist werden. Bei diesem Vorgang fiel die Reaktorleistung jedoch auf unter 3 % ab. Dabei kam es zu einer automatischen Reaktorschnellabschaltung, die vom Reaktorschutzsystem nach Ansprechen des Grenzwertsignals für die relative Änderungsgeschwindigkeit des Neutronenflusses ausgelöst wurde.

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Im Reaktorkühlkreislauf wurde die Borsäurekonzentration weiter erhöht und der Reaktor damit unterkritisch gefahren. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Durch das Ansprechen des Reaktorschutzsignals für die relative Änderungsgeschwindigkeit des Neutronenflusses wurde eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Das Reaktorschutzsystem der Anlage hat damit auslegungsgemäß reagiert. Aufgrund des Anlagenzustandes (Abfahrprozess zur Jahresrevision und geringe Reaktorleistung) war der Vorgang von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung. Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen, Anlage und Umwelt.