Bioenergiewettbewerb

Leitungsfreie Wärmeversorgung Neckar-Odenwaldkreis

Fördernehmer
Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwaldkreises mbH

Vorhaben
Leitungsfreie Wärmeversorgung

Standort
74722 Buchen, Neckar-Odenwaldkreis

Schwerpunkt:
Effizienzsteigerung, Innovative Konzepte, Innovative Technik

Kurzbeschreibung:
Die AWN Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH ist eine kommunale Gesellschaft mit den Geschäftsfeldern Abfallwirtschaft und (regenerativer) Energieerzeugung und Energievermarktung. Alleiniger Gesellschafter ist der Neckar-Odenwald-Kreis. In den vergangenen Jahren wurde bereits eine früher rein kommunal genutzte Deponie zu einem überregional bedeutenden Entsorgungszentrum entwickelt. Hier werden Abfallwirtschaft, Energiewirtschaft und Landwirtschaft intelligent vernetzt und Zukunftstechnologien weiterentwickelt.

In einer Studie zur Nutzung von Abwärme bestehender regenerativer Energieerzeugungsanlagen im Neckar-Odenwald-Kreis hat das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (Ifas) für die Nutzung der sonst rückzukühlenden Prozesswärme des Biomasseheizkraftwerkes in Buchen die Wärmeversorgung der circa 9 Kilometer entfernten Nibelungenkaserne in Walldürn mittels mobiler Latentwärmespeicher vorgeschlagen.

Es soll demonstriert werden, dass nicht nutzbare Wärme aus Kraftwerksprozessen mittels mobiler Latentwärmespeicher an einem beliebigen Ort ohne Leitungsführung in ein Wärmesystem eingespeist werden kann. Des Weiteren sollen Rückkühlwerke an der Wärmequelle durch die Entnahme entlastet und für Biomassekraftwerke die mögliche Nutzung der Prozesswärme zu Heizzwecken demonstriert werden. Die Vorteile mobiler Latentwärmespeicher hinsichtlich der Flexibilität, des Wirkungsgrades, der Reichweite, der Wirtschaftlichkeit und der regionalen Wertschöpfung im Vergleiche zu leitungsgebundenen Fernwärmenetzen soll bewiesen werden. Sowohl ökonomisch als auch ökologisch sollen alle Projektpartner dauerhaft profitieren.

Im geförderten Vorhaben sollen mobile Latentwärmespeicher per Lastkraftwagen die Wärme vom Biomassekraftwerk in Buchen an die Bundeswehrkaserne in Walldürn transportieren. Die Transportentfernung beträgt 9 Kilometer. Insgesamt sollen jährlich circa 6.000 Megawattstunden an Wärme befördert werden, wofür rund 3.000 Fahrten auf Überlandstraßen ohne Ortsdurchfahrten erforderlich sind. Die eingesetzten Lastkraftwagen verbrauchen pro Jahr rund 20.000 Liter Diesel, gleichzeitig wird aber ein Heizöläquivalent von 600.000 Liter eingespart.

Bei Gelingen des Vorhabens kann demonstriert werden, dass Wärme mobil und flexibel in einem Netzwerk zwischen Produzenten und Verbrauchern verteilt werden kann. Der Wirkungsgrad ist deutlich größer als in Leitungsnetzwerken und die technische und wirtschaftliche Reichweite wird für Wärmequellen erheblich größer als mit einer leitungsgebundenen Wärmeversorgung.

Fördersumme bis zu 250.000 Euro. Davon 175.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).