Bioenergiewettbewerb

Bioenergiedorf Hochdorf – Biogaswärme, Hackschnitzel-Kessel, Nahwärmenetz

Antragsteller
Gemeinde Hochdorf

Standort
88454 Hochdorf, Landkreis Biberach

Schwerpunkt:
Biogas, Effizienzsteigerung, Innovative Konzepte, Nahwärmenetz

Kurzbeschreibung:
Die Gesamtgemeinde Hochdorf liegt im Landkreis Biberach und besteht aus dem Hauptort Hochdorf und den Ortsteilen Schweinhausen und Unteressendorf. Die Gesamtgemeinde ist zum 1. Januar 1975 aus den vorgenannten drei ehemaligen selbständigen Gemeinden entstanden.

Die Gemeinde Hochdorf will die gesamte Nahwärmeversorgung im Ortsteil Hochdorf in alleiniger Regie und Verantwortung aufbauen und betreiben. Da die Gemeinde bereits eine eigene Wasserversorgung besitzt, kann sie hier entsprechende Erfahrungen vorweisen. Bei den Vorbereitungen zur Umsetzung des Nahwärmekonzeptes wurde schrittweise vorgegangen, um das Restrisiko zu minimieren beziehungsweise ein kalkulierbares Restrisiko zu bekommen. Das Projekt wird im Gemeindehaushalt integriert und als Betrieb gewerblicher Art geführt. 

Geplant ist der Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes mit rund 4,5 Kilometer Länge. An dieses Netz sollen circa 126 öffentliche und private Gebäuden mittels Wärmeübergabestationen angeschlossen werden. Die Wärmeerzeugung soll über eine Heizzentrale mit zwei Holzhackschnitzelkesseln mit jeweils 500 Kilowatt Feuerungsleistung und mit der Abwärme einer bestehenden Biogasanlage erfolgen. Über Pufferspeicher soll die Spitzenlast abgedeckt werden. Die erforderlichen Hackschnitzel werden zu einem großen Teil aus dem gemeindeeigenen Wald erzeugt. Das Nahwärmenetz wird mit einem maximalen Verlust von 25 Prozent geplant.

Innovativ an diesem Projekt ist die intelligente Kombination der einzelnen technischen Komponenten. Das Ergebnis ist die weitgehende strom- und wärmeseitige Versorgung eines weiteren Ortes aus heimischen Bioenergien. Jährlich können somit rund 970 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ergibt sich daraus, dass die Kaufkraft nicht mehr abfließt, sondern weitgehend vor Ort bleibt.

Durch den Aufbau einer Nahwärmeversorgung soll ein weiteres Mosaiksteinchen zur Steigerung der Attraktivität der Gemeinde erstellt werden. Ein wesentlicher Grund, weshalb die Gemeinde das Projekt selber in die Hand genommen hat, war die Möglichkeit, Entscheidungen alleine treffen zu können sowohl beim Aufbau als auch beim Betrieb. Da über den Gemeinderat als Entscheidungsgremium die Weichen gestellt werden, hat der Bürger bei der Gestaltung der Nahwärmeversorgung ein hohes Mitspracherecht.

Fördersumme bis zu 150.000 Euro.