Radonsicher bauen

Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Radon

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Radonsicher bauen: Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Radon

Das Ziel baulicher Maßnahmen ist es, bei neu zu errichtenden Gebäuden von vornherein den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.

Radonsicher bauen: Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Radon

Das radioaktive Gas Radon kann aus dem Boden durch undichte Stellen und Risse in Gebäude gelangen und sich dort ansammeln. Nach dem Rauchen gilt Radon in Gebäuden als häufigste Ursache von Lungenkrebs.

Im Strahlenschutzgesetz ist deshalb festgelegt, dass Neubauten radonsicher errichtet werden müssen. In den Radonvorsorgegebieten gelten dafür höhere Anforderungen als in anderen Gebieten.

Auch in Bestandsbauten können erhöhte Radonwerte auftreten. Nur mit Hilfe von Messungen können Sie feststellen, ob der gesetzlich festgelegte Referenzwert in der Luft von 300 Becquerel Radon pro Kubikmeter im Jahresmittel überschritten wird. Zur Verringerung der Schadstoffmenge stehen verschiedene individuelle Lösungen zur Auswahl.

Informieren Sie sich bereits bei der anfänglichen Planung von Neubauten oder Sanierungen über das Radonvorkommen vor Ort und suchen Sie den Kontakt zu Radonfachleuten. Diese können Ihnen helfen, geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Radon zu treffen und somit Ihre Gesundheit zu schützen.

Radonsicher bauen: Radonschutz beim Bauen beachten

Das Ziel baulicher Maßnahmen ist es, bei neu zu errichtenden Gebäuden von vornherein den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.

Radonsicher bauen: Radonschutz beim Bauen beachten

Das Strahlenschutzgesetz ergänzt die Bauvorschriften des Landes. Bei Neubauten sind Sie verpflichtet das Eindringen von Radon aus dem Baugrund von vornherein zu verhindern oder erheblich zu erschweren. Außerhalb der Radonvorsorgegebiete gilt diese Pflicht als erfüllt, wenn die erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz nach den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. Bauteile, die wasserdicht ausgeführt sind, sind meist auch gleichzeitig radondicht. In den Radonvorsorgegebieten gelten höhere Anforderungen. Dort sind weitere bautechnische Maßnahmen zum Schutz vor Radon durchzuführen.

Im Gegensatz zu den Neubauten gibt es für Bestandsgebäude laut Strahlenschutzrecht keine Pflicht, nachträglich Maßnahmen durchzuführen.

Bauliche Veränderungen an bestehenden Gebäuden können den Luftaustausch in Innenräumen beeinflussen. Energetische Sanierungen wie zum Beispiel dichtere Fenster oder eine höhere Luftdichtheit der Gebäudefassade beziehungsweise des Daches können dazu führen, dass die Luftwechselrate sinkt. Wenn die Luftwechselrate im Vergleich zum bisherigen Zustand erheblich verringert wird, kann sich Radon vermehrt in Innenräumen ansammeln. Deshalb sollte der Schutz vor Radon auch bei nachträglichen Baumaßnahmen eingeplant werden. Hierfür stehen Radonfachleute zur Verfügung.

Die DIN/TS 18117-1 bietet wichtige Hilfestellungen und beschreibt bau- und lüftungstechnische Maßnahmen zum Schutz vor Radon.

Radonsicher bauen: Verschiedene technische Lösungen bieten Schutz vor Radon

Das Ziel baulicher Maßnahmen ist es, bei neu zu errichtenden Gebäuden von vornherein den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.

Radonsicher bauen: verschiedene technische Lösungen bieten Schutz vor Radon

Zum Schutz vor Radon stehen verschiedene technische Lösungen zur Auswahl.

Um den Eintritt von Radon ins Gebäude zu verhindern beziehungsweise entscheidend zu senken, kann Radon unter dem Gebäude  abgesaugt werden. Durch das Einziehen einer radondichten Folie im Fundament kann das radioaktive Gas am Eindringen vom Boden in das Gebäude gehindert werden. Insbesondere bei Neubauten lassen sich diese beiden Maßnahmen vergleichsweise einfach einplanen.

Liegen bei Bestandsgebäuden erhöhte Radonwerte im Gebäude vor, kann das radioaktive Gas gezielt an der Ausbreitung, beispielsweise aus dem Kellergeschoss auf höhere Stockwerke, gehindert werden. Dies ist mittels lüftungstechnischer Abdichtungen möglich.

Ein häufiger Luftaustausch hält die Radonmenge in Räumen gering.

Mit Hilfe einer Lüftungsanlage kann ein ständiger Luftaustausch sichergestellt werden. Zur Einsparung von Energie sollte die Anlage mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet sein.

Da jedes Gebäude unterschiedlich ist und die Radonmenge immer vom Einzelfall abhängt, müssen auch die Maßnahmen zur Senkung der Radonmenge individuell abgestimmt werden. Beispielsweise kann es bei schwierigen Fällen auch vorkommen, dass erst eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen die gewünschte Senkung der Radonwerte ermöglicht.

In der Regel stehen mehrere verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Radonschutzes zur Verfügung, die je nach Aufwand, Kosten und Wirksamkeit abzuwägen sind.

Ziehen Sie deshalb, insbesondere bei aufwendigeren baulichen Maßnahmen, Radonfachleute hinzu.

Radonsicher bauen: 29 Gemeinden gelten in Baden-Württemberg als Radonvorsorgegebiete

Das Ziel baulicher Maßnahmen ist es, bei neu zu errichtenden Gebäuden von vornherein den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.

29 Gemeinden gelten in Baden-Württemberg als Radonvorsorgegebiete

Radonvorsorgegebiete sind behördlich festgelegte Gebiete, in denen besondere Anforderungen an den Schutz vor Radon in Gebäuden gelten. Diese umfassen eine Messpflicht an allen Arbeitsplätzen in Erd- und Kellergeschossen von Gebäuden sowie die Pflicht, Neubauten durch mindestens eine zusätzliche Maßnahme so zu errichten, dass sich darin kein oder zumindest nur sehr wenig Radon ansammeln kann. Die Gebietsausweisung dient der Gesundheitsvorsorge.

Die Festlegung der Vorsorgegebiete trifft jedoch keine Aussage über das Gesundheitsrisiko einer einzelnen Person durch Radon. Sie trifft nur eine Aussage darüber, wie häufig in einem Gebiet Gebäude mit erhöhten Radonwerten zu erwarten sind.

Im bundesweiten Durchschnitt geht man davon aus, dass in drei von hundert Gebäuden der Referenzwert überschritten wird. Für die Radon-Vorsorgegebiete wird erwartet, dass durchschnittlich in mindestens jedem zehnten Gebäude erhöhte Radonwerte auftreten.

Der Gebietsausweisung liegen statistische Methoden und Annahmen zugrunde, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können. In Baden-Württemberg hat das Umweltministerium im Juni 2021 insgesamt 29 Gemeinden im südlichen und mittleren Schwarzwald als Radonvorsorgegebiete ausgewiesen.

Radonsicher bauen: Fazit

Das Ziel baulicher Maßnahmen ist es, bei neu zu errichtenden Gebäuden von vornherein den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.

Radonsicher bauen: Fazit
  • Radon in Innenräumen schadet langfristig der Gesundheit und kann zu Lungenkrebs führen.
  • Denken Sie bei energetischen Sanierungen von Bestandsgebäuden an den Schutz vor Radon.
  • Insbesondere bei Neubauten können Sie einfach Vorkehrungen treffen, sodass Radon nur in geringen Mengen ins Gebäude eindringen kann.

Zum Herunterladen

Faltblatt „Radonsicher bauen“: Bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Radon [PDF; 03/22; 1,8 MB]

Schutz vor Radon: Vorkommen, Risiko, Regelungen [PDF; 08/19; 3,8 MB]

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