Radonsicher leben

Schutz vor Radon lohnt sich immer

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Radonsicher leben: Schutz vor Radon lohnt sich immer

Allgemeine Informationen inner- und außerhalb von Radonvorsorgegebieten: Antworten auf die Frage, wie sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig besser vor dem radioaktiven Gas Radon schützen können.

Radonsicher leben: Schutz vor Radon lohnt sich immer

Bei Radon handelt es sich um ein natürlich vorkommendes, radioaktives Gas. Radon in Gebäuden zählt nach dem Rauchen zu den häufigsten Ursachen für Lungenkrebs.

Radon entsteht aus natürlich vorkommendem Uran, das es auf unserem Planeten seit seiner Entstehung gibt. Es wird kontinuierlich im Boden und in Gesteinen gebildet. Als Gas kann Radon durch den Boden oder über das Grundwasser an die Erdoberfläche gelangen. In der freien Atmosphäre verflüchtigt sich Radon sehr schnell. In undichten und schlecht belüfteten Kellern kann es sich jedoch ansammeln und von dort aus im Gebäude verteilen. Wir können es weder sehen, riechen noch schmecken. Sind wir tagtäglich über Jahrzehnte hinweg erhöhten Radonmengen ausgesetzt, steigt unser Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Dagegen kann jede und jeder etwas tun und vorbeugen.

Ein Schutz vor Radon lohnt sich immer: Wird die Radonmenge durch Maßnahmen gesenkt, nimmt das Lungenkrebsrisiko ab.

Radonsicher leben: Eintrittsstellen für Radon – jedes Gebäude ist verschieden

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Radonsicher leben: Eintrittsstellen für Radon: jedes Gebäude ist verschieden

Radon kann aus dem Boden über erdberührende Gebäudeteile in das Erd- oder Kellergeschoss eindringen. Hierfür spielt der Zustand der erdberührenden Gebäudehülle eine entscheidende Rolle. Risse in Wänden oder in der Bodenplatte, Spalten, undichte Fugen oder schlecht abgedichtete Leitungsdurchführungen sind häufige Eintrittsstellen für Radon. Bei einem ungenügenden Luftaustausch kann sich Radon im Keller- und Erdgeschoss ansammeln und von dort auf höhere Stockwerke ausbreiten. Die Radonmenge nimmt in der Regel von Stockwerk zu Stockwerk nach oben hin ab. Schon eine geringe Sogwirkung kann im Haus den Eintritt von Radon verstärken. Diese entsteht durch Temperatur- und Druckunterschiede und wird beispielsweise durch Ventilatoren (zum Beispiel im Bad), Kamine und Abzüge beeinflusst.

Wieviel Radon bei Ihnen zu Hause tatsächlich vorhanden ist, hängt neben der Menge an Radon im Boden insbesondere von der Bauweise und dem Zustand des Gebäudes und somit immer vom Einzelfall ab. Schaffen Sie Klarheit und messen Sie selbst den Radonwert, denn jedes Gebäude ist verschieden.

Radonsicher leben: Schutz vor Radon ist Krebsvorsorge

Allgemeine Informationen inner- und außerhalb von Radonvorsorgegebieten: Antworten auf die Frage, wie sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig besser vor dem radioaktiven Gas Radon schützen können.

Radonsicher leben: Schutz vor Radon ist Krebsvorsorge

Radon kommt überall vor und ist mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar.

Der Innenraumschadstoff ist radioaktiv und zerfällt spontan in kleinere Bruchstücke, sogenannte Zerfallsprodukte, die wiederum zerfallen. Bei diesem radioaktiven Zerfall wird Strahlung frei. Radon und seine Zerfallsprodukte treten in der Luft immer gemeinsam auf. Die Zerfallsprodukte sind nicht mehr gasförmig und lagern sich an winzige Staubpartikel oder Tröpfchen in der Luft an. Während nach dem Einatmen ein Großteil des Radongases wieder ausgeatmet wird, verbleiben die an den Partikeln oder Tröpfchen anhaftenden radioaktiven Stoffe in der Lunge. Die beim radioaktiven Zerfall freiwerdende Strahlung kann das empfindliche Gewebe, die DNA und somit das Erbgut schädigen. Daraus kann Lungenkrebs entstehen.

Nach dem Rauchen zählt Radon zu den häufigsten Ursachen von Lungenkrebs. Gesundheitliche Studien zeigen einen eindeutigen statistischen Zusammenhang zwischen der jahrelangen Radonmenge in einem Gebäude und einem erhöhten Risiko der Bewohnerinnen und Bewohner, an Lungenkrebs zu erkranken und zu sterben. Circa fünf Prozent der jährlichen Todesfälle durch Lungenkrebs lassen sich auf Radon zurückführen. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Lungenkrebs liegt bei 15 bis 20 Prozent. Das Lungenkrebsrisiko steigt, je höher die Radonmenge in Räumen ist und je länger sich eine Person darin aufhält. Es ist ungefähr vergleichbar mit dem Risiko durch Passivrauchen vor der Einführung des Nichtraucher-Schutz-Gesetzes. Die schädlichen Auswirkungen von Rauchen und Radon verstärken sich gegenseitig. Es gibt keinen Schwellenwert, unterhalb dessen eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann. Je mehr Radon man langfristig ausgesetzt ist, desto höher ist auch das Lungenkrebs-Risiko. Eine Senkung der Werte ist somit immer sinnvoll.

Radonsicher leben: Messen geht (fast) von selbst

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Radonsicher leben: Messen geht (fast) von selbst

Nur durch Messungen können Sie die eigene Radonsituation einschätzen.

Diese Messungen lassen sich einfach, kostengünstig und ohne großen Aufwand selbst durchführen. Überlegen Sie sich zunächst in wie vielen Räumen Sie die Radonsituation überprüfen möchten. Wir empfehlen Messungen in allen Räumen im Erd- und Kellergeschoss, in denen Sie sich regelmäßig aufhalten. Planen Sie für jeden der Räume ein Messgerät ein. Diese können Sie bei einer anerkannten Messstelle bestellen. Die Kosten belaufen sich inklusive der Auswertung auf etwa dreißig bis fünfzig Euro. Eine Liste mit den Messstellen finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).

Beachten Sie die Messanleitung und legen Sie anschließend die Detektoren für zwölf Monate aus. Während dieser Zeit können Sie den Raum wie gewohnt weiter nutzen. Schicken Sie die Messgeräte zur Auswertung anschließend zurück an die Messstelle. Das Ergebnis erhalten Sie per Post oder per E-Mail.

Radonsicher leben: Das Messprinzip der Exposimeter

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Radonsicher leben: Das Messprinzip der Exposimeter

Bei den Radonmessgeräten handelt es sich um passive Messgeräte, auch Exposimeter oder Messdosen genannt. In diesen Exposimetern befindet sich ein Filter und ein Detektor. Das Radongas gelangt mit der Luft in die Messdose. Die festen Zerfallsprodukte werden durch den Filter am Eindringen gehindert. Das in der Messkammer befindliche Radon zerfällt unter Aussendung von Strahlung, auch die Zerfallsprodukte setzen weitere Strahlung frei.

Die Strahlung hinterlässt auf dem Detektor mikroskopisch kleine Spuren. Diese können im Labor sichtbar gemacht und ausgewertet werden. Die Anzahl der Spuren ist ein Maß für die Radonkonzentration.

Radonsicher leben: Radonwerte, die ein Handeln erfordern

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Radonsicher leben: Radonwerte, die ein Handeln erfordern

Wann liegen erhöhte Radonwerte vor, die Maßnahmen erfordern?

Radon kann bereits in geringen Mengen langfristig der Gesundheit schaden und Lungenkrebs verursachen. Es gibt keinen Wert, ab dem Experten ein Gesundheitsrisiko ausschließen können und der damit unbedenklich ist . Daher gilt der Grundsatz, je weniger Radon man ausgesetzt ist, desto besser.

Das Strahlenschutzgesetz gibt als Prüf- und Orientierungswert für Maßnahmen zum Schutz vor Radon in häufig genutzten Räumen einen Jahresdurchschnittswert von 300 Becquerel Radon pro Kubikmeter Luft an. Oberhalb dieses Wertes sollten in jedem Fall Maßnahmen ergriffen werden, um die Radonmenge zu senken. Wenn eine weitere Reduzierung mit einfachen Maßnahmen möglich ist, sollten diese erfolgen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt vor dem Hintergrund von Studien – sofern möglich – die Einhaltung eines Werts von 100 Becquerel Radon pro  Kubikmeter Luft. Für den in deutschen Wohnungen beobachteten Durchschnittwert von 50 Becquerel Radon pro Kubikmeter kann man keinen statistischen Effekt beobachten. Auch außerhalb von Gebäuden umgibt uns Radon, wobei Werte von 5 bis 30 Becquerel pro Kubikmeter hier typisch sind.

Die Festlegung des Referenzwertes wird spätestens nach zehn Jahren, wenn Erfahrungen mit den Maßnahmen zum Schutz vor Radon vorliegen, neu bewertet.

Radonsicher leben: Schutz vor Radon geht oft ganz einfach

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Radonsicher leben: Schutz vor Radon geht oft ganz einfach

Liegen erhöhte Radonwerte vor, so stehen Ihnen unterschiedliche individuelle Lösungen zur Auswahl.

Ein häufiger Luftaustausch hält die Radonmenge in Räumen gering. Lüften Sie Aufenthaltsräume deshalb regelmäßig. Stoß- und Querlüften ist besonders effektiv. Entscheidend für die Lösung mit dieser Maßnahme ist, wie schnell nach dem Lüften wieder erhöhte Radonwerte auftreten.

Um den Eintritt von Radon ins Gebäude zu verhindern beziehungsweise entscheidend zu senken, kann Radon unter dem Gebäude entweder punktuell oder großflächig abgesaugt werden. Bei Neubauten lässt sich diese Maßnahme einfach einplanen. Entscheidend für die Wirksamkeit ist hier der Untergrund.

Liegen erhöhte Radonwerte im Gebäude vor, kann das radioaktive Gas auch gezielt an der Ausbreitung beispielsweise aus dem Kellergeschoss gehindert werden. Dies ist mittels lüftungstechnischer Abdichtungen möglich.

Eine weitere Möglichkeit, Radon bereits am Eintritt ins Gebäude zu hindern, stellt die Abdichtung des Gebäudes  gegenüber dem Erdreich dar. Hierbei werden mögliche Eintrittsstellen wie Risse, undichte Rohr- und Kabeldurchführungen oder Fugen gesucht und anschließend gasdicht verschlossen.

Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen helfen Ihnen Radonfachleute. Diese besitzen Zusatzqualifikationen über radongeschütztes Bauen und Sanieren und können die Radonsituation vor Ort erfassen und bewerten. Radonfachleute finden Sie beispielsweise auf der Seite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Ein Schutz vor Radon lohnt sich immer: Wird die Radonmenge gesenkt, so nimmt auch das Lungenkrebsrisiko ab.

Radonsicher leben: Fazit

Allgemeine Informationen inner- und außerhalb von Radonvorsorgegebieten: Antworten auf die Frage, wie sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig besser vor dem radioaktiven Gas Radon schützen können.

Radonsicher leben: Fazit
  • Radon in Gebäuden schadet langfristig der Gesundheit und kann zu Lungenkrebs führen.
  • Machen Sie den ersten Schritt und messen Sie Radon. Denn jedes Gebäude ist unterschiedlich und muss im Einzelfall betrachtet werden.
  • Wird der Referenzwert überschritten, stehen verschiedene Maßnahmen zur Senkung der Radonwerte zur Verfügung.

Zum Herunterladen

Faltblatt „Radonsicher leben“ für Bürgerinnen und Bürger [PDF, 03/22; 1,7 MB]

Schutz vor Radon: Vorkommen, Risiko, Regelungen [PDF; 08/19; 3,8 MB]

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