Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe (KTE) GmbH

Mehrzweckforschungsreaktor (MZFR)

Mehrzweckforschungsreaktor der Wiederaufbereitungsanlage (WAK) GmbH

Der Mehrzweckforschungsreaktor war ein Schwerwasser gekühlter und Schwerwasser moderierter Druckwasserreaktor mit einer thermischen Leistung von 200 Megawatt. Er wurde 1965 in Betrieb genommen und diente unter anderem Forschungszwecken und der Versorgung des damaligen Kernforschungszentrums mit Energie. Er wurde 1984 abgeschaltet und mit dem Ziel der vollständigen Beseitigung stillgelegt („Grüne Wiese“). Er befindet sich heute im fortgeschrittenen Stadium der Stilllegung.

Insgesamt wurden acht Stilllegungsgenehmigungen erteilt. Mit den Stilllegungsgenehmigungen eins bis sieben wurden die Brennelemente und das Schwerwasser entsorgt, alle Komponenten der Hilfs- und Nebenanlagen, des Sekundär- und Primärkreislaufs abgebaut und der Reaktordruckbehälter zerlegt. Die angefallenen Reststoffe beziehungsweise Abfälle wurden an die Entsorgungsbetriebe der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe zur weiteren Verarbeitung abgegeben.

Mit der achten Stilllegungsgenehmigung gestattete das Umweltministerium den restlichen Abbau der Anlage einschließlich des Abrisses der leeren und freigemessenen Gebäude. Im Reaktorgebäude wurden bereits die Altanlagenkomponenten demontiert und soweit erforderlich Ersatzmaßnahmen installiert.

Nach umfangreichen Dekontaminationsmaßnahmen und Freigabemessungen unter Beteiligung von Gutachtern konnten im Jahr 2021 die Gebäude des Hilfsanlagentraktes abgerissen werden.

Für den Abriss des Reaktorgebäudes und weiterer Gebäude bedarf es noch umfangreicher Dekontaminationsmaßnahmen und Freigabemessungen. Bis 2030 ist vorgesehen, alle ehemals nuklear genutzten Gebäude beseitigt zu haben.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ist die zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde. Die Aufsicht konzentriert sich bei dieser bereits weitgehend abgebauten Anlage auf die Maßnahmen zum sicheren Umgang mit den wenigen noch vorhandenen radioaktiven Stoffen, auf die Maßnahmen zum Schutz des Abbaupersonals und auf die Entsorgung der anfallenden Reststoffe beziehungsweise radioaktiven Abfälle.

Anlagen der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe

Wiederaufbereitungsanlage (WAK) GmbH

Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) mit Verglasungseinrichtung (VEK)

Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) wurde von 1971 bis 1990 betrieben, um als Pilotanlage Erfahrungen bei der Wiederaufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe zu gewinnen. Der Betrieb wurde eingestellt.

Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe der Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe (KTE) GmbH

Entsorgungsbetriebe (EB)

In den Entsorgungsbetrieben werden Stoffe so behandelt, dass nicht belastete Bestandteile vom radioaktiven Abfall getrennt werden und ein möglichst geringes Volumen an radioaktivem Abfall übrigbleibt.

Forschungsreaktor 2 der Wiederaufbereitungsanlage (WAK) GmbH

Forschungsreaktor 2 (FR 2)

Der Forschungsreaktor 2 war der erste deutsche Eigenbaureaktor mit einer thermischen Leistung von zunächst 12, später 44 Megawatt. Er ging im März 1961 in Betrieb und wurde im Dezember 1981 endgültig abgeschaltet.

Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage II der Wiederaufbereitungsanlage (WAK) GmbH

Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage II (KNK II)

Die Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage (KNK) war ein Versuchskernkraftwerk mit 20 Megawatt elektrischer Leistung. Bei diesem Reaktortyp wird als Kühlmedium nicht Wasser, sondern Natrium benutzt. 1991 wurde die Anlage endgültig abgeschaltet. Seit 1993 wird sie zurückgebaut.

Betriebsstätte Heiße Zellen der Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH

Betriebsstätte Heiße Zellen (HZ)

Heiße Zellen dienten der Untersuchung von in Reaktoren bestrahlten Materialien. Baulich ist die Anlage in drei Abschnitte unterteilt. Die Genehmigung für den Rückbau der Bauabschnitte 1 und 2 wurde im Dezember 2009 erteilt. In Bauabschnitt 3 befindet sich das Fusionsmateriallabor des Karlsruher Instituts für Technologie noch in Betrieb.

Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH: Die Anlagen der KTE auf dem Gelände KIT Campus Nord sind blau eingefärbt.

Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH

Die von der Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH betriebenen Anlagen und Einrichtungen dienen dem Rückbau der ehemals auf dem Forschungszentrum Karlsruhe betriebenen Anlagen und Forschungseinrichtungen und zur Entsorgung der bei der Kernenergienutzung angefallenen radioaktiven Abfälle.

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