KERNTECHNISCHE ANLAGEN

Grenznahe Kernkraftwerke

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In Grenznähe zu Baden-Württemberg liegen mehrere Kernkraftwerke. Für die Überwachung der Kernkraftwerke im angrenzenden Ausland sind die nationalen Behörden von Frankreich beziehungsweise der Schweiz zuständig. Die Zuständigkeit für die Aufsicht und Genehmigung bei den Kernkraftwerken auf bayerischem und hessischem Gebiet liegt bei den dortigen Landesbehörden.

Das Land Baden-Württemberg hat ein großes Interesse an einer guten Zusammenarbeit mit den für die Kernenergieüberwachung und den Katastrophenschutz zuständigen Stellen. Die Zusammenarbeit umfasst den Informationsaustausch zu Sicherheitsvorkehrungen in den Kernkraftwerken, den Datenaustausch bei der Überwachung der Abgaben radioaktiver Stoffe sowie die Planung und die Abstimmung von Vorkehrungen in kerntechnischen Notfällen. Sie ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um die Sicherheitsinteressen des Landes und der Bevölkerung in der Umgebung der Kernkraftwerke zu wahren.

Grenznahe Kernkraftwerke im Ausland

In unmittelbarer Grenznähe zu Baden-Württemberg liegen auf französischem und schweizerischem Staatsgebiet 

  • das seit 2020 endgültig abgeschaltete französische Kernkraftwerk Fessenheim mit zwei Druckwasserreaktoren am Oberrhein,
  • das schweizerische Kernkraftwerk Leibstadt mit einem Siedewasserreaktor am Hochrhein und 
  • das schweizerische Kernkraftwerk Beznau mit zwei Druckwasserreaktoren am Unterlauf der Aare. 

Das schweizerische Kernkraftwerk Gösgen mit einem Druckwasserreaktor befindet sich an der Aare circa 25 Kilometer von der Staatsgrenze entfernt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der baden-württembergischen Atomaufsicht sind als Mitglieder der Deutsch-Französischen Kommission für Fragen der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DFK) sowie der Deutsch-Schweizerischen Kommission (DSK) eng in den jeweiligen bilateralen Informationsaustausch eingebunden. Darüber hinaus sind die grenznahen ausländischen Kernkraftwerke in die radiologische Umgebungsüberwachung der Kernreaktorfernüberwachung und in die Notfallschutzplanung des Landes Baden-Württemberg einbezogen.

Deutsche Kernkraftwerke in der Umgebung

Auf deutschem Staatsgebiet liegt in der Nähe der Landesgrenze in Bayern das stillgelegte Kernkraftwerk Gundremmingen. Auf hessischem Gebiet befindet sich das stillgelegte Kernkraftwerk Biblis.

Diese Kernkraftwerke sind in die radiologische Umgebungsüberwachung der Kernreaktorfernüberwachung und in die Notfallschutzplanung des Landes Baden-Württemberg einbezogen. Die Sicherheitsanforderungen sind deutschlandweit dieselben.

Auch die staatliche Überwachung erfolgt nach abgestimmten Prinzipien und Vorgehensweisen. Durch die enge nationale Zusammenarbeit insbesondere in den Ausschüssen und Arbeitskreisen des Länderausschusses für Atomkernenergie ist eine wirksame Information und Kommunikation zu diesen Kernkraftwerken gewährleistet.

Grenznahe Kernkraftwerke im In- und Ausland

Kernkraftwerk Fessenheim in Frankreich

Fessenheim (Frankreich)

Das Kernkraftwerk Fessenheim wird, wie auch alle anderen Kernkraftwerke in Frankreich, von der Electicité de France (EDF) betrieben.

Kernkraftwerk Beznau

Beznau (Schweiz)

Das Kernkraftwerk Beznau (Schweiz) wird von dem schweizerischen Energieversorgungsunternehmen Axpo AG betrieben.

Kernkraftwerk Leibstadt

Leibstadt (Schweiz)

Das Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz) wird von der Kernkraftwerk Leibstadt AG betrieben.

Kernkraftwerk Grundremmingen

Gundremmingen (Bayern)

Das Kernkraftwerk Gundremmingen ist eine Doppelblockanlage (Gundremmingen Block B und C) und wird von der Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH betrieben.

Kernkraftwerk Gösgen, Schweiz

Gösgen (Schweiz)

Das Kernkraftwerk Gösgen (Schweiz) wird von der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG betrieben.

Luftbild des Kernkraftwerks Biblis

Biblis (Hessen)

Das Kernkraftwerk in Biblis wurde im Jahr 2011 stillgelegt. Besitzer und ehemaliger Betreiber des Kernkraftwerkes ist die RWE Power AG.