GRENZNAHE Kernkraftwerke IM AUSLAND

Beznau (Schweiz)

Kernkraftwerk Beznau

Das Kernkraftwerk Beznau ist eine Doppelblockanlage. Die beiden Druckwasserreaktoren des amerikanischen Herstellers Westinghouse sind so genannte 2-Loop-Anlagen, das heißt die im Reaktorkern erzeugte Wärme wird über zwei Dampferzeuger an den Sekundärkreis abgegeben. Die Kühlung des Kernkraftwerks erfolgt mit Flusswasser aus der Aare.

Die beiden Blöcke des Kernkraftwerks Beznau haben eine elektrische Leistung von jeweils 380 Megawatt (Bruttoleistung). Die kommerzielle Inbetriebnahme von Block 1 erfolgte 1969. Damit ist Beznau 1 das älteste laufende Kernkraftwerk der Welt. Block 2 speiste 1971 erstmals Elektrizität ins Stromnetz ein. Das Kernkraftwerk wird von dem schweizerischen Energieversorgungsunternehmen Axpo AG betrieben.

Die für die Sicherheitsüberwachung des Kernkraftwerks Beznau zuständige Behörde ist das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat veröffentlicht jährliche Tätigkeitsberichte und Sicherheitsbewertungen sowie Informationen zu sicherheitstechnisch wichtigen Ereignissen auf seiner Internetseite.

Im Nachgang zu der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat sich die Schweiz an der Durchführung des europäischen Stresstests beteiligt. Da beim europäischen Stresstest keine Bewertungskriterien festgelegt waren, hat das Umweltministerium Baden-Württemberg das Öko-Institut beauftragt, für die grenznahen Kernkraftwerke Beznau (Schweiz) und Fessenheim (Frankreich) eine Bewertung der Ergebnisse des europäischen Stresstests vorzunehmen. Das Gutachten stellt im Vergleich zu den noch im Leistungsbetrieb befindlichen deutschen Kernkraftwerken Sicherheitsdefizite der Anlagen Beznau und Fessenheim fest.

Das Umweltministerium beteiligt sich auch an der Deutsch-Schweizerischen Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen. Diese befasst sich unter anderem mit Fragen der nuklearen Sicherheit, des Strahlenschutzes und der Notfallschutzplanung beim Kernkraftwerk Beznau.