Zwischenlagerung der Abfälle

Zwischenlagerung Philippsburg

Im März 2007 ging das Zwischenlager Philippsburg in Betrieb, welches sich auf dem Betriebsgelände befindet.

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Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg

Im März 2007 ging das Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg in Betrieb. Es befindet sich direkt neben dem Kernkraftwerk. Dadurch ist der Transportweg eines beladenen Behälters sehr kurz und es müssen keine öffentlichen Verkehrswege benutzt werden. Bei dem Brennelemente-Zwischenlager handelt es sich um ein Lagergebäude in Stahlbetonkonstruktion mit passiver Naturlüftung. Das Lagergebäude ist rund 92 Meter lang, rund 37 Meter breit und rund 18 Meter hoch. Es bietet Platz für 152 Transport- und Lagerbehälter.

Das Gebäude ist in einen Verladebereich und zwei Lagerbereiche aufgeteilt. Im Verladebereich befinden sich die Behälterannahme und die Behälterwartungsstation. Außerdem ist Platz für die Transportfahrzeuge. Die für die Zwischenlagerung verwendeten Behälter haben die Zulassung als Versandstückmuster des Typs B(U) für spaltbare radioaktive Stoffe und erfüllen alle sicherheitstechnischen Anforderungen für den dichten Einschluss des radioaktiven Inventars beim Transport und bei der Lagerung.

Für die Zwischenlagerung ist ein Zeitraum von maximal 40 Jahren ab dem Zeitpunkt der Einlagerung des ersten Behälters in das Zwischenlager genehmigt.  Da ein Endlager für hochradioaktive Abfälle gemäß Standortauswahlgesetz erst Mitte dieses Jahrhunderts seinen Betrieb aufnehmen soll, laufen derzeit Vorbereitungen für eine erneute Genehmigung der Zwischenlagerung für den zukünftigen Zeitraum.

Im März 2007 wurde das Brennelemente-Zwischenlager am Standort Philippsburg in Betrieb genommen. Die in geeigneten Transport- und Lagerbehältern eingelagerten bestrahlten Brennelemente erzeugen während der Zwischenlagerung Nachzerfallswärme. Über die Behälter wird die Wärme in den Lagerbereich abgegeben. Lüftungsöffnungen in den Außenwänden und im Dach ermöglichen eine Naturzuglüftung.

Seit 1. Januar 2019 ist die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) Betreiberin des Zwischenlagers. Die atomrechtliche Aufsicht über das Lager liegt beim Umweltministerium Baden-Württemberg. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) ist die zuständige Genehmigungsbehörde für das Zwischenlager.

Reststoffbearbeitungszentrum und Abfall-Zwischenlager

Beim Rückbau der Kernkraftwerke fallen größere Mengen schwach- und mittelradioaktive Abfälle an. Für die Abwicklung des Abbaus sind an den Kernkraftwerksstandorten mit den Reststoffbearbeitungszentren neue Einrichtungen zur Bearbeitung, Behandlung und Konditionierung der abgebauten Anlagenteile in Betrieb genommen worden. Zur Zwischenlagerung der anfallenden schwach- und mittelradioaktiven Abfälle wurden Lagergebäude errichtet, bis diese in ein entsprechendes Endlager verbracht werden können.

In den Reststoffbearbeitungszentren soll das Abfallvolumen auf ein Minimum reduziert werden. Ein wesentlicher Teil der Reststoffe kann nach entsprechender Behandlung dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Die verbleibenden radioaktiven Abfälle gehören in die Klasse der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle.

Für diese Abfälle gibt es am Standort Philippsburg ein dafür errichtetes Abfall-Zwischenlager. Die für den Umgang mit radioaktiven Stoffen im Reststoffbearbeitungszentrum und im Abfall-Zwischenlager notwendigen Genehmigungen nach Paragraf 7 der Strahlenschutzverordnung erteilte das Umweltministerium am 17. Dezember 2018.

Das Abfall-Zwischenlager in Philippsburg wurde im April 2020 in Betrieb genommen und an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) als neue Betreiberin übergeben. Die Bezeichnung Abfall-Zwischenlager löste die vorher genutzte Bezeichnung des Standort-Abfalllagers ab.

Im Dezember 2020 stimmte das Umweltministerium der Inbetriebnahme des Reststoffbearbeitungszentrums Philippsburg zu. Es wurde nach weiteren Prüfungen und Abnahmen im März 2021 in Betrieb genommen. Betreiberin ist die Gesellschaft für nukleares Reststoffrecycling (GNR), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK).