Im Umgang mit dem Klimawandel ist eines unserer wichtigsten Ziele, die Treibhausgasemissionen zu senken. Gleichzeitig müssen wir uns auf die bereits hervorgerufenen und nicht mehr vermeidbaren klimatischen Veränderungen einstellen. Daher hat sich die Landesregierung mit dem novellierten Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz verpflichtet, die Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2015 wegen der sich verändernden klimatischen Bedingungen im Jahr 2023 zu aktualisieren. Außerdem berichtet ein Monitoring alle fünf Jahre über den Stand der Umsetzung und Wirkung wichtiger Anpassungsmaßnahmen. Die Fortschreibung der Anpassungsstrategie umfasst für insgesamt elf Handlungsfelder aktuelle Vulnerabilitätsbewertungen. Ein Maßnahmenkatalog zeigt anhand von über 100 Steckbriefen auf, wie wir möglichen negativen Auswirkungen des Klimawandels im Land vorbeugen und begegnen können.
Die Strategie 2023 [PDF; 07/23] macht deutlich, wie eng sowohl die Klimawirkungen als auch die Handlungsfelder miteinander verzahnt sind und sich wechselseitig beeinflussen. An der Fortschreibung der Anpassungsstrategie haben die für die Handlungsfelder jeweils zuständigen Fachressorts, die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) sowie weitere Fachbehörden mitgewirkt.
Für das Monitoring der Anpassungsstrategie haben die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und die zuständigen Ministerien ein spezielles Indikatoren-Set erarbeitet, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Es wurden bereits zwei Monitoringberichte erstellt (2016 und 2020). Der nächste Bericht zum Monitoring soll 2025 erscheinen.
Rückblick: Forschungsprogramme zur Klimaanpassung in Baden-Württemberg
Die Anpassungsstrategie Baden-Württemberg baut auf umfangreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen früherer Forschungsprogramme auf. Diese Programme haben zentrale Grundlagen für die heutige Klimaanpassungspolitik gelegt, indem sie klimatische Risiken analysierten und Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen entwickelten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Projekte:
Das Forschungsprogramm „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg“ (KLIMOPASS) förderte von 2011 bis 2016 Projekte zur Untersuchung der Klimafolgen und Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen.
Es bestand aus einem Forschungswettbewerb (Teil 1) und angewandter Klimaforschung (Teil 2), die 77 Projekte aus Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheit und Stadtentwicklung mit 7,5 Millionen Euro unterstützten.
Heute fördert das Programm KLIMOPASS keine Forschungsprojekte mehr, sondern es unterstützt Kommunen und Institutionen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Näheres zum aktuellen Programm finden sie hier.
Weitere Informationen
Förderprogramm KLIMOPASS Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW): Projektübersicht
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Abschlussbericht zur Evaluierung und Weiterentwicklung des Programms KLIMOPASS [PDF; 10/16] Broschüre Klimawandel als Herausforderung – Risiken verringern, Chancen nutzen, handeln. Beiträge aus dem Programm KLIMOPASS [PDF; 03/19]
m Verbundprojekt „Klimawandel – Auswirkungen, Risiken, Anpassung“ (KLARA) wurden zwischen 2002 und 2005 verschiedene Bereiche untersucht, die vom Klimawandel betroffen sind. Die Analyse umfasste die Verwundbarkeiten, die regionale Ausprägung des Klimawandels sowie die Auswirkungen auf Gesundheit, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Extremereignisse. Auf Basis der Klimaveränderungen von 1951 bis 2000 wurden Entwicklungsszenarien bis 2050 erarbeitet.
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Das Forschungsprogramm „Herausforderung Klimawandel in Baden-Württemberg“ (2006–2010) baute auf den Ergebnissen von KLARA auf und untersuchte regionale Klimamodelle, Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen. Es finanzierte sechs Projekte, darunter Simulationen zu Starkniederschlägen, Sturmschäden in Wäldern, Auswirkungen auf Biotope, Ambrosia-Pollen und die Einschleppung mediterraner Krankheitserreger.