Solarzellen, in Photovoltaik-Modulen verschaltet, sind die Hauptbestandteile in einem Photovoltaik-Generator. Fällt Licht auf die Solarzelle, entsteht Gleichstrom. Ein Wechselrichter mit den erforderlichen Schutz- und Sicherheitseinrichtungen wandelt diesen in Wechselstrom um und speist den nicht im Haus selbst verbrauchten Strom über einen Zähler ins öffentliche Stromnetz ein. Für die Einspeisung ins Stromnetz erhält man eine feste Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Die Grundvoraussetzungen für die Installation einer Photovoltaikanlage sind viel Licht und möglichst kein Schatten durch Bäume oder Nachbarhäuser. Optimal ist eine nach Süden zeigende Fläche mit einer Neigung von circa 30 Grad. Eine Ausrichtung nach Südwest beziehungsweise Südost oder eine Neigung zwischen 20 und 50 Grad schmälern die Energieausbeute aber nicht wesentlich.
Energiepotenzial von Photovoltaikanlagen
Die Größe einer netzgekoppelten Anlage hängt von der Fläche des Daches und der Investitionsbereitschaft ab. Ein typisches Einfamilienhaus mit Satteldach (First von Ost nach West) hat eine in Südausrichtung verfügbare Fläche von etwa 50 bis 60 Quadratmetern: Platz genug beispielsweise für eine Photovoltaikanlage mit bis zu 10 Kilowatt.
Mit circa 10.00 Kilowattstunden pro Jahr liefert diese Anlage schon so viel elektrische Energie ins Netz, wie ein 4 bis 5 Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Elektrizitätsbedarf von circa 5.000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht. Die Stromproduktion ist allerdings wetterabhängig und im sonnenarmen Winterhalbjahr bedeutend kleiner als im Sommer.
Auf Basis der Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und unter Voraussetzung einer 20-jährigen Nutzungsdauer lassen sich mit einer solchen Anlage auf dem Eigenheim auch Gewinne erzielen. Der Ertrag pro Jahr liegt in der Größenordnung von circa 700 Euro. Wird rund 30 Prozent des Stroms selbst genutzt, beträgt er sogar kalkulatorisch sogar das Doppelte (Stand 2021).
Photovoltaikanlagen arbeiten nicht nur völlig geräuschlos, sondern auch weitgehend wartungsfrei. Moderne Wechselrichter sind in der Regel sehr langlebig und sorgen immer für den optimalen Betriebszustand. Da Photovoltaikanlagen keine beweglichen Teile haben, unterliegen sie keinem mechanischen Verschleiß. Viele Modulhersteller geben langfristige Leistungsgarantien bis zu 20 Jahren und mehr.
Kosten und Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz
Die Kosten netzgekoppelter Solarstromanlagen sinken mit zunehmender Anlagengröße durch Einsparungen bei Planung, Materialeinkauf und Bau. Für eine fertig installierte Anlage mit einer Leistung von 5 Kilowatt müssen Sie etwa 7.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer ausgeben. Eine 10 Kilowatt-Anlage sollte schon für 12.000 Euro zu haben sein – unter der Voraussetzung vorhandener Netzanschlusspunkte und regelkonformer Installationsvoraussetzungen vor Ort. (Stand 2021).
Da Sie Strom aus Ihrer netzgekoppelten Solarstrom-Anlage verkaufen, sind Sie „unternehmerisch“ tätig – und Ihr Finanzamt erstattet Ihnen in der Regel die Mehrwertsteuer zurück. Im Gegenzug müssen Sie die Einspeisevergütung als Einkünfte angeben. Eine Broschüre zu den steuerlichen Rahmenbedingungen beim Betrieb einer Photovoltaik-Anlage finden Sie auf der Internetseite des Finanzministeriums Baden-Württemberg. Wer kein eigenes Dach für die Stromproduktion zur Verfügung hat, kann auch als Anteilsnehmer einer Gemeinschaftsanlage zum Solarstrom-Produzenten werden, zum Beispiel bei einer Energiegenossenschaft.
Die Einspeisevergütung für Solarstrom erfolgt auf der gesetzlichen Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Degression (Absenkung der Vergütung) wird an das Marktwachstum angepasst. Die aktuellen Vergütungssätze finden Sie auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.
Fördermöglichkeiten
Zur Finanzierung dieser Investition besteht die Möglichkeit, hierfür ein zinsverbilligtes Darlehen der KfW-Bank in Anspruch zu nehmen. Die Antragstellung dazu erfolgt über Ihre Hausbank. Auch von Seiten privater Banken werden Solarkredite angeboten.