Phosphor ist essentiell für alles Leben und zugleich als Dünger notwendig, um ausreichend Nahrungsmittel für die Bevölkerung herzustellen. Die Phosphorversorgung für Baden-Württemberg soll langfristig ökologisch und wirtschaftlich verträglich sichergestellt werden, indem Phosphorimporte zumindest teilweise durch rückgewonnenen Phosphor ersetzt werden.
Wichtige potentielle Quellen für die Rückgewinnung von Phosphor sind Klärschlämme und tierische Knochen. Aktuell wird zunächst die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen aufgebaut. Vier Projekte wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln vom Umweltministerium gefördert.
Die Förderung ermöglichte die (Weiter-)Entwicklung von anwendungsreifen und wirtschaftlichen Verfahren (Versuchsanlagen und großtechnischen Pilotumsetzung) zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammasche und die weitere Verbreitung wichtiger aktueller Phosphor-Rückgewinnungsverfahren.
Inzwischen sind alle Projekte vollständig umgesetzt. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Projekten:
Zuwendungsempfänger
Abwasserzweckverband Staufener Bucht
Kurzbeschreibung
Dieses Projekt kombiniert die energetische Verwertung von Klärschlämmen und die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen der Kläranlagen auf den Gemarkungen Neuenburg und Breisach.
Zuwendungsempfänger
MVV Umwelt Asset GmbH
Kurzbeschreibung
Mit diesem Projekt werden kommunale Klärschlämme thermisch verwertet und mittels eines energie- und umwelteffizienten Verfahrens ein Dünger-Grundstoff aus Klärschlamm zurückgewonnen. Die Anlage ist in die Abgasreinigung und in die Abwärmenutzung bei der Müllverbrennungsanlage Mannheim eingebunden. Sie trägt damit zum Ausbau des Fernwärmenetzes in Mannheim bei.
Zuwendungsempfänger
Stadt Göppingen Eigenbetrieb Stadtentwässerung
Kurzbeschreibung
Bei diesem Projekt wird der im Klärschlamm enthaltene Phosphor in Form von Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP), einem besonders schadstoffarmen Recyclingdünger, auf dem Gelände der Kläranlage Göppingen zurückgewonnen.
Zuwendungsempfänger
Stadt Leutkirch
Kurzbeschreibung
Mit der mobilen Versuchsanlage wurde eine Phosphor-Rückgewinnung nach dem sog. „Stuttgarter Verfahren“ durchgeführt und die maximale Rückgewinnungsrate für einen besonderen phosphorreichen Klärschlamm untersucht.
Derzeit liegt kein Förderaufruf für das EFRE-Programm Phosphor-Rückgewinnung vor. Weitere Aufrufe sind nicht vorgesehen.
Übergeordnete Gesamtverantwortung
Übergeordnete Gesamtverantwortung für die Umsetzung des Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (IWB) – Teil EFRE in Baden-Württemberg 2014 – 2020” liegt bei der Verwaltungsbehörde:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Kernerplatz 10
70182 Stuttgart
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