Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein Strukturfonds der Europäischen Union, mit dessen Hilfe der wirtschaftliche, territoriale und soziale Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union gefördert wird. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstützt innerhalb des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung Projekte, die zu Verringerung von Treibhausgasemissionen, zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen beitragen.
Derzeit laufen die EFRE-Förderperiode 2014 – 2020 und EFRE-Förderperiode 2021 – 2027 parallel, da die alte Förderperiode aktuell abgewickelt wird, während die Förderungen des neuen Programms starten.
Im Rahmen des Corona-Hilfspakets der Europäischen Kommission („REACT-EU“) fließen zusätzliche Mittel in das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2014 – 2020, um die Folgen der Pandemie abzumildern und die Erholung der Wirtschaft in den Mitgliedstaaten zu unterstützen.
In der Förderperiode 2014 – 2020 liegt der Schwerpunkt in Baden-Württemberg auf den Bereichen „Innovation“ und „Energiewende“. Daher fördert das Umweltministerium in beiden Bereichen Projekte mithilfe der drei Förderprogramme „Phosphor-Rückgewinnung“, „Klimaschutz mit System“ und „Regionale Kompetenzstellen des Netzwerks Energieeffizienz“. Hierfür stehen 47,3 Millionen Euro an EFRE-Mitteln und 19,6 Millionen Euro an REACT-EU-Mittel sowie zusätzlich Mittel aus dem Landeshaushalt zur Verfügung.
Phosphor Rückgewinnung
Durch Phosphor-Rückgewinnungsverfahren kann die Phosphorversorgung für Baden-Württemberg langfristig ökologisch und wirtschaftlich verträglich gestaltet werden. Daher unterstützt das Förderprogramm die (Weiter-)Entwicklung von anwendungsreifen und wirtschaftlichen Verfahren (Versuchsanlagen und großtechnischen Pilotumsetzung) zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammasche.
Klimaschutz mit System (KmS)
Zahlreiche Gemeinden, Städte und Landkreise sowie Unternehmen in Baden-Württemberg engagieren sich im Klimaschutz. Mit dem Förderprogramm stärkt das Umweltministerium die systematische Umsetzung von kommunalen Klimaschutzvorhaben, die auf vorhandenen, in Gemeinden und Landkreisen erarbeiteten Klimaschutzkonzepten oder dem European Energy Award (eea) beruhen. Dabei werden Projekte unterstützt, die den CO2-Ausstoß reduzieren und die Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen ermöglichen.
Regionale Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz (KEFF)
Um die Energieeffizienzpotenziale von Unternehmen auszuschöpfen, hat das Umweltministerium regionale Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) in den 12 Regionen Baden-Württembergs gefördert. Die KEFF informierten Unternehmen (vor allem kleinere und mittlere Unternehmen) flächendeckend kostenlos und unabhängig über die Möglichkeiten der Energieeffizienz, vermittelten Energieberatungsangebote und unterstützten sie bei der Einbindung in Unternehmensnetzwerke und der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen.
Das Projekt Regionale Kompetenzstellen des Netzwerks Energieeffizienz (KEFF) wurde am 28. Februar 2023 planmäßig beendet. Informationen und Ansprechpersonen zu Material- und Energieeffizienz finden Unternehmen im Nachfolgeprojekt KEFF+.
Am 17. November 2021 wurde die Förderperiode 2021 – 2027 mit einer Auftaktveranstaltung offiziell eingeleitet. Schauen Sie rein in den Kurzfilm (ohne Audiodeskription) oder lesen Sie mehr in unseren Text zur Förderperiode 2021 – 2027.
Die Förderperiode 2021 – 2027 knüpft thematisch direkt an die vorherige Förderperiode an und soll einen Beitrag für ein innovativeres und grüneres Baden-Württemberg leisten. Das Umweltministerium legt dazu die neuen Förderprogramme: „Modellregion Grüner Wasserstoff“, „Bioökonomie – Bioraffinerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser“ und „Ressourceneffizienz in Unternehmen“ auf, die mit insgesamt 53,8 Millionen Euro EFRE-Mitteln und mit zusätzlichen Mitteln aus dem Landeshaushalt gefördert werden.
Modellregion Grüner Wasserstoff
In den Modellregionen grüner Wasserstoff soll der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette basierend auf erneuerbaren Energien erprobt werden. Zusätzlich sollen die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte beleuchtet werden und die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger erhöht werden.
Modellregionen grüner Wasserstoff
Ressourceneffizienz in Unternehmen
Um die nachhaltige und effiziente Nutzung von natürlichen Ressourcen in Unternehmen (vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen) zu unterstützen, fördert das Umweltministerium die Einrichtung der regionalen Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz (KEFF+) in allen 12 Regionen Baden-Württembergs (Förderbaustein 1). Mit den KEFF+ wird Unternehmen, insbesondere dem verarbeitenden Gewerbe, flächendeckend eine neutrale und kostenlose Anlaufstelle geboten, die zum Themenkomplex Ressourceneffizienz und den daraus resultierenden CO2-Einsparungen informiert und sensibilisiert. Zusätzlich werden mit BERE Beratungen im Bereich der Ressourceneffizienz gefördert (Förderbaustein 2).
Ressourceneffizienz in Unternehmen
Bioökonomie – Bioraffinerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser (Bio-Ab-Cycling)
Mit diesem Förderprogramm unterstützt das Umweltministerium den Bau und die Umsetzung von modularen „Bioraffinerien“ mit Umwelttechnologien und biointelligenten Lösungen unter wissenschaftlicher Begleitung. In den Bioraffinieren sollen Abfälle und/oder Abwasser als Rohstoffquellen genutzt und die darin enthaltenen Rohstoffe durch verschiedene aufeinander abgestimmte Technologien zurückgewonnen werden. Die Rohstoffe werden so effizient und nachhaltig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.
Bioökonomie – Bioraffinerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser (Bio-Ab-Cycling)