Das Umweltministerium unterstützt mit dem Förderprogramm des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) den Aufbau von „Modellregionen Grüner Wasserstoff“. Ziel ist es, in diesen Modellregionen grünen Wasserstoff als Energieträger zu verwenden und die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Für das Förderprogramm stehen aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Baden-Württemberg über 48 Millionen Euro zur Verfügung. Nach erfolgreicher Antragstellung haben die drei ausgewählten Vorhaben im Jahr 2022 mit der Umsetzung ihrer Projekt begonnen. Eine Antragstellung ist derzeit nicht möglich.
Der grüne Wasserstoff der Modellregionen wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Mit Hilfe des Wasserstoffes kann die Energie gespeichert und transportiert werden und Industrie und Verbraucher in der Modellregion mit Energie versorgen.
Daneben soll grüner Wasserstoff zur Energieerzeugung mit Brennstoffzellen und als Rohstoff in allen wesentlichen Energieverbrauchssektoren – von der Mobilität über die industrielle Nutzung bis hin zur Wärme- und Stromerzeugung für Gebäude – als treibhausgasfreier Energieträger genutzt werden.
Als „Modellregion Grüner Wasserstoff“ versteht sich ein räumlich begrenztes Gebiet mit gemeinsamen ökonomischen Strukturen und Perspektiven. Diese soll die wirtschaftliche Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft in der Realität erproben und helfen, die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger zu erhöhen. Die Projekte werden wissenschaftlich begleitet.
Ziel ist es, in diesen Modellregionen ausschließlich Wasserstoff als Energieträger zu verwenden und die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Wasserstoff soll mit Hilfe von erneuerbaren Energien klimafreundlich produziert und anschließend in der Modellregion zum Einsatz kommen. Mit Hilfe dieses „grünen“ Wasserstoffs kann Energie gespeichert und zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Industrie und Gebäudewärme angewendet werden.
Die Modellregionen sollen in zwei entsprechenden Demonstrationsprojekten die wirtschaftliche Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft in der Realität erproben und helfen, die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff als Energieträger zu erhöhen. Nachhaltiges Ziel ist es, die jeweilige Modellregion auf Dauer wirtschaftlich auszurichten, damit sie auch nach Abschluss der Projektlaufzeit weiterbestehen kann.
Darüber hinaus beschäftigt sich eine wissenschaftliche Begleitforschung mit technischen, gesellschaftlichen, sozioökonomischen, sowie ökologischen und wirtschaftlichen Fragestellungen.
Ausgewählte Modellregionen (Konsortien)
Aus insgesamt neun eingereichten Projektskizzen hat das Umweltministerium gemeinsam mit einer Fachjury folgende Projekte ausgewählt:
Die Modellregion umfasst die Region Mittlere Alb-Donau mit den Landkreisen Reutlingen, Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm sowie die angrenzenden Landkreise Ostalbkreis, mit den Städten Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Tübingen. Sie ist geprägt von einem Wechselspiel städtischer Zentren und ländlichen Gebieten. Dabei konzentrieren sich die Aktivitäten um vier Leuchtturmprojekte, die die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette im städtischen als auch im ländlichen Raum von unterschiedlichen Arten von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung bis hin zur Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Quartierslösungen abbildet.
H2 Wandel – Wasserstoffwirtschaft im ländlichen und städtischen Raum
Die geplante Modellregion „H2 GeNeSiS“ in der Region Stuttgart setzt auf ein ausgedehntes Verteilernetz – dem sogenannten „H2-Marktplatz“. Herzstück ist eine reine Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars. Dabei reihen sich Erzeuger und Anwender perlenkettenartig entlang dieses linearen Pipelinenetzes auf. Das stark industriell geprägte Gebiet bietet vielerlei Möglichkeiten für die Anwendung von Wasserstoff zum Beispiel für Quartiere, industrienahe Unternehmen und die Mobilität.
Die Begleitforschung „H2-Companion“ unterstützt die beiden Modellregionen unter anderem bei der Definition von langfristigen Entwicklungsszenarien und ökonomisch wie ökologisch nachhaltigen Geschäftsmodellen sowie mit und bei der Bilanzierung von CO2-Einsparungen. Zudem sollen wirkungsvolle Konzepte für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit mitentwickelt werden. Die Begleitforschung wird sich auch explizit eigenen Forschungsfragen widmen, die über die Modellregionen hinausgehen. So sollen unter anderem potenzielle Wasserstoffwertschöpfungs- und Lieferketten bezüglich ihrer Wirkung für die Region analysiert werden.
Jennifer Weber
Bereich Finanzhilfen
Vincent Pardon
Projektträger Karlsruhe