Hohenstadt, Freiberg am Neckar und der Ortsteil Dornstadt-Tomerdingen erhalten für den Aus- und Neubau ihrer Wärmenetze einen Förderzuschuss von jeweils 200.000 Euro.
Drei Gemeinden und Städte in Baden-Württemberg – Hohenstadt (Landkreis Göppingen), Freiberg am Neckar (Landkreis Ludwigsburg) und der Ortsteil Dornstadt-Tomerdingen (Alb-Donau-Kreis) – können sich über eine Förderung des Landes freuen, um ihre Wärmenetzen neu- oder auszubauen. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“, mit dem das Land Investitionen in Wärmenetze bezuschusst, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt.
„Bewusst und effizient mit Energie umzugehen und gleichzeitig die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, sind zwei wichtige Bausteine der Energiewende“, betonte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker heute (24.05.) in Stuttgart. „Als Land unterstützen wir deshalb schon lange, energieeffiziente Wärmenetze auszubauen und so dezentrale Heizungsanlagen zu ersetzen. Damit sparen wir neben Energie auch viele CO2-Emissionen ein und bringen die Wärmewende im Land weiter voran.“
Insgesamt 600.000 Euro an Landesmitteln
Die Erweiterung des Wärmenetzes in der Gemeinde Hohenstadt unterstützt das Land mit 200.000 Euro. Entlang einer neuen Trasse von 3.106 Meter sollen rund 43 Hausanschlüsse für Wohngebäude sowie ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 20 Kubikmeter entstehen. Die Wärmeversorgung kann von dem bereits bestehenden Wärmenetz mit bereitgestellt werden. Sie wird von der Abwärme einer Biogasanlage, die über zwei Blockheizkraftwerken mit je 200 Kilowatt elektrischer und 187 Kilowatt thermischer Leistung verfügt, sowie einem zusätzlichen fossilen Gaskessel, der bei Spitzenlast eingesetzt werden kann gewährleistet
Freiberg am Neckar betreibt bereits verschiedene Nahwärmeinseln (Ortszentrum, Nahwärmeversorgung Kasteneck, Schloss-/Kugelbergstraße, Nahwärmenetz am Wasen). Eine Förderung des Landes von 200.000 Euro erhält die Stadt nun, um diese Inseln zu einem Gesamtnetz zu verbinden. Neben der Netzverbindung zwischen einer neuen Energiezentrale und dem Ortszentrum werden Hausanschlussleitungen für zehn neue Wärmekunden gefördert. Versorgt werden die bestehenden Wärmenetze von Erdgas- und Klärgas-Blockheizkraftwerken, Pelletheizungen sowie einer Abwasser-Wärmepumpe. Eine neue Energiezentrale auf dem Wasen nahe des Klärwerks der Stadt soll die bisherige Wärmeerzeugung ergänzen und die bestehenden Erdgas-Blockheizkraftwerke weitgehend ersetzt. Dabei nutzt die Stadt Freiberg am Neckar das Potenzial der Abwasserwärme optimal. Angrenzend an die neue Energiezentrale Wasen wird eine Freiflächen-Photovoltaikanlage installiert, die vor allem im Sommer den Strombedarf der Abwasser-Wärmepumpe deckt. Den Restbedarf deckt Ökostrom aus dem öffentlichen Netz. Die Wärme des neuen Nahwärmenetzes nehmen städtische Gebäude aber auch zahlreiche private Wohngebäude sowie ein Altenheim ab.
Um den Ortsteil Tomerdingen an das Nahwärmenetz der Gemeinde anzuschließen, erhält die Gemeinde Dornstadt Landesmittel in Höhe von 200.000 Euro. Im jetzt anstehenden zweiten Bauabschnitt sollen Leitungen von insgesamt 1.556 Metern Länge und Übergabestationen für 23 private und kommunale Wärmekunden entstehen. Die Hauptleitung in der Ortsmitte, die Wärmeversorgung sowie die Heizzentrale wurden bereits in einem ersten Bauabschnitt errichtet. Ein Holzhackschnitzelkessel, die Abwärme eines Erdgas-Blockheizkraftwerkes und ein fossiler Gaskessel zur Spitzenlastabdeckung versorgen das Nahwärmenetz mit Wärme. Ein Pufferspeicher ergänzt die Wärmeversorgung.
Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“
Den Ausbau von energieeffizienten Wärmenetzen unterstützt das Land mit einem eigenen Förderprogramm. Dabei fördert es Investitionen in Wärmenetze, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt. In den vergangenen Jahren konnten über 100 Wärmenetze bezuschusst werden. Dabei wurden über 20 Millionen Euro an Landesfördermitteln ausgezahlt.