Die Öko-Auditierung ist ein wichtiges Steuerungsinstrument auf dem Weg zu einer weitgehend klimaneutralen Landesverwaltung. Ziel ist es, die Verwaltung effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die komplette Landesverwaltung soll deshalb organisationsbezogene Umwelt- und Energiemanagementsysteme erhalten. Durch eine umwelt- und energiebezogene Betriebsprüfung werden Umweltleistungen und Energieverbräuche bewertet und durch effektive Maßnahmen verbessert und dadurch gesenkt.
Die Öko-Auditierung der Landesverwaltung erfolgt stufenweise:
In einem ersten Schritt wurden in allen Landesministerien Energiemanagementsysteme eingeführt und Ende 2013 nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert. Baden-Württemberg ist damit das erste Bundesland, das alle Landesministerien einer Energieauditierung unterzogen hat.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, das bereits nach dem weltweit anspruchsvollsten System für nachhaltiges Umweltmanagement – EMAS – zertifiziert ist, hat sein Umweltmanagementsystem ebenfalls, soweit dies erforderlich war, an die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 angepasst.
Mit der Einführung eines Energiemanagementsystems gemäß DIN EN ISO 50001 werden insbesondere folgende Ziele verfolgt:
- Verbesserung der energiebezogenen Leistung (zum Beispiel durch die Ermittlung von Energieeinsparpotenzialen und die Verbesserung der Energieeffizienz)
- Reduzierung der Energiekosten und Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen (zum Beispiel Kohlenstoffdioxid)
- Aufbau innerministerieller Strukturen (Organisation), um die zum Erreichen der Energie- und Klimaschutzziele des Landes notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen
- Überprüfung der energierelevanten Prozesse und eine Optimierung der Verbrauchsdatenerfassung innerhalb der Ministerien
- Verbesserung des Nutzerverhaltens und Sensibilisierung der Beschäftigten in den Ministerien
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Abschlussbericht: Energieauditierung der Landesministerien [PDF; 02/14; 195 KB]
Das Umweltmanagement ist der Kernpunkt der Öko-Auditierung. Um die Verwaltungsarbeit effizienter und nachhaltiger zu gestalten, soll die komplette Landesverwaltung nach Umweltmanagementkriterien organisiert werden. Zunächst werden Umweltmanagementsysteme im Staatsministerium und den Ministerien für Kultus, Jugend und Sport, für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Verkehr und Infrastruktur sowie für Wissenschaft, Forschung und Kunst eingeführt. Dabei werden neben der Energie auch die umweltrelevanten Bereiche Wasser und Abwasser sowie Abfall und Ressourcenverbrauch (zum Beispiel Papier) bewertet. Ziel ist eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001. Das Umweltministerium genügt mit der EMAS-Validierung bereits in vollem Umfang diesen Anforderungen.
Das Projekt wird vom Umweltministeriums koordiniert und wurde im Dezember 2014 gestartet. Es wird Ende 2015 abgeschlossen sein.
Die Energieauditierung wird gleichzeitig auf den nachgeordneten Bereich der Ministerien ausgedehnt.
Die folgenden zehn Behörden und Landeseinrichtungen werden nach dem Vorbild der Ministerien ein Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 erhalten:
- Bildungszentrum/Finanzschule Schwäbisch Gmünd der Oberfinanzdirektion Karlsruhe
- Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL)
- Landgericht Karlsruhe
- Polizeipräsidium Einsatz Göppingen
- Regierungspräsidien Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen
- Staatliches Schulamt Schwäbisch Gmünd
- Staatsgalerie Stuttgart
Die Energieauditierung wurde unter Projektleitung des Umweltministeriums im März 2015 gestartet. Die Zertifizierungen nach DIN EN ISO 50001 sollen im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein. Ergänzend sind auch dort später Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 14001 vorgesehen.