Antragsteller
Bioenergie St. Peter eG
Standort
79271 St. Peter, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Schwerpunkt:
Effizienzsteigerung, Innovative Technik, Nahwärmenetz
Kurzbeschreibung:
Die aus einer Bürgerinitiative zum Thema Nachhaltigkeit entstandene Genossenschaft „Bürger Energie St. Peter eG“ hat sich zur Aufgabe gestellt, eine zentrale Wärmeversorgung mit Fernwärmenetz für die Gemeinde St. Peter sowie die Erzeugung von Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung auf der Basis von Biomasse (Holzhackschnitzel aus der Region) zu planen, zu projektieren, zu errichten und zu betreiben. Alle Bürger von St. Peter, unabhängig davon ob sie an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, können Mitglieder der Genossenschaft werden und damit das eigene Engagement für den Umweltschutz und für eine Stärkung der sozialen und kulturellen Belange in der Gemeinde bekräftigen. Genutzt wird Wärme aus einer Hackschnitzelfeuerung (1400 Kilowatt) und einer innovativen Heißluftturbine mit Holzfeuerung. Die Wärme soll über ein Wärmenetz mit circa 6,6 Kilometer Gesamtlänge zu den Häusern des Ortes geleitet werden. Ein Pufferspeicher mit 50 Kubikmeter für die Spitzenlastabdeckung rundet das Konzept ab. Die notwendigen Hackschnitzel stammen so weit möglich von der Gemarkung St. Peter.
Zum zweiten Mal in Baden-Württemberg soll eine innovative Heißluftturbine mit einer elektrischen Leistung von 80 bis 100 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 200 bis 230 Kilowatt zum Einsatz kommen. Die Heißluftturbine wird mit fester Biomasse extern befeuert und ermöglicht eine Stromproduktion im niedrigen Leistungsbereich und mit hohem elektrischem Wirkungsgrad von über 20 Prozent. Der Gesamtnutzungsgrad kann durch die komplette Wärmenutzung auf circa 80 Prozent angehoben werden. Die erste Turbine dieser Art soll in Lörrach zum Einsatz kommen, das diese dort aber noch nicht installiert ist, betritt St. Peter auch damit Neuland.
Das Konzept eines Bioenergiedorfes komplett in Eigenregie der Bürger wurde bisher in Baden-Württemberg noch sehr selten umgesetzt. Aufgrund des hohen ehrenamtlichen Engagements und der direkten Einbindung der Bürger kann dabei eine hohe Anschlussquote erreicht werden. Es ergibt sich somit eine Einsparung an Heizöl von circa 770.000 Liter pro Jahr und eine Kohlendioxid-Vermeidung von rund 2650 Tonnen pro Jahr.
Fördersumme bis zu 200.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).