Das chemische Recycling kann sich – speziell in Deutschland – zu einem wichtigen Baustein für eine funktionierende nachhaltige Kreislaufwirtschaft entwickeln. Es soll die „klassische“ Verwertung – also die rein physikalische Verwertung, indem Altkunststoffe geschmolzen und anschließend zu Granulat verarbeitet werden – ergänzen. Das chemische Recycling stellt keine gleichwertige Alternative zum mechanischen Recycling dar. Es bietet neue Recyclingmöglichkeiten für Materialien, die bisher energetisch verwertet werden – zum Beispiel für stark verschmutzte Kunststoffe oder Mischkunststoffe.
Bei dem Prozess des chemischen Recyclings werden Kunststoff-Molekülketten durch chemische Veränderungen in kleine chemische Grundbausteine zerlegt. Die so gewonnenen Grundstoffe sind den Primärrohstoffen vergleichbar und können uneingeschränkt und „sauber“ zur Erzeugung neuer Produkte eingesetzt werden.
Aber was steckt eigentlich genau dahinter? Wo kann es sinnvoll sein und wo sollte es kritisch hinterfragt werden? Entscheidende Parameter dürften die ökologische und ökonomische Bewertung des Verfahrens sowie ihre großtechnische Machbarkeit sein. Derzeit laufen hierzu verschiedene Forschungsprojekte in Wissenschaft und Industrie.