Schutz vor Radon

Umweltministerium startet Programm zu Radon-Messungen in Wohngebäuden

Schaubild beschreibt wie das Radon-Innenraummessprogramm funktioniert

Radon in Gebäuden ist ein Gesundheitsrisiko und kann Lungenkrebs verursachen. Mit einem Programm für Innenraummessungen schafft das Umweltministerium in Baden-Württemberg nun eine einfache und kostenlose Möglichkeit, die persönliche Radonsituation zu überprüfen.

Radon in Gebäuden ist ein Gesundheitsrisiko und kann Lungenkrebs verursachen. Die tatsächliche Höhe der Radonwerte ist in der Regel unbekannt. Sie hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nur mit Messungen bestimmen. Mit einem Programm für Innenraummessungen schafft das Umweltministerium in Baden-Württemberg nun eine einfache und kostenlose Möglichkeit, die persönliche Radonsituation zu überprüfen.

„Nur wer die eigene Radonsituation kennt, kann sich vor erhöhten Radonwerten in Innenräumen schützen und etwas tun, um sie zu senken“, erklärt Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann. „Der Schutz vor Radon ist aktiver Strahlen- und Gesundheitsschutz.“

Fokus auf dem Südwesten Baden-Württembergs

Insbesondere im Südwesten Baden-Württembergs sind Messungen angezeigt, da dort mit erhöhten Radonwerten im Boden zu rechnen ist. Es gilt: Je mehr Radon im Boden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Radonwerte in Gebäuden erhöht sind. „Im mittleren und südlichen Schwarzwald haben wir im Jahr 2021 29 Gemeinden als Radonvorsorgegebiete ausgewiesen. Doch auch außerhalb dieser Gebiete wird der Referenzwert für Radon statistisch gesehen in 3 Prozent aller Gebäude überschritten“, so Baumann weiter. Neben der Radonmenge im Boden hängt die Radonsituation vor allem von der Bauweise und dem Zustand der Gebäude ab.

Messdosen in Erd- und Kellergeschossen

Mit dem Messprogramm unterstützt das Umweltministerium die Bevölkerung inner- und außerhalb der Vorsorgegebiete beim Schutz vor Radon. Alle Bürgerinnen und Bürger, die ein Eigenheim oder eine Wohnung in Baden-Württemberg besitzen und auch darin wohnen, können sich für das Programm anmelden und die Messungen selbst vornehmen. Dafür werden zwei passive Geräte, Messdosen genannt, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Anmeldung ist ab sofort auf der Homepage des Umweltministeriums möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Die nur wenige Zentimeter großen Messdosen werden in häufig genutzten Aufenthaltsräumen im Erd- oder Kellergeschoss insgesamt zwölf Monate lang ausgelegt und anschließend wieder an die Messstelle zurückgesandt. Während des Messzeitraums können die Räume wie gewohnt genutzt werden. Nach der Auswertung im Labor erhalten die Teilnehmenden das Ergebnis. Dieses können sie dann mit dem gesetzlichen Referenzwert vergleichen.

„Erhöhte Radonwerte können auf verschiedene Weisen gesenkt werden“, erläutert Staatssekretär Baumann. „Schon gutes Lüften hilft. Zudem können bauliche Maßnahmen ergriffen werden, mit denen etwa Risse oder andere undichte Stellen geschlossen werden.“

Wer an dem Messprogramm teilnehmen möchte, meldet sich auf Radon-Innenraum­messprogramm in Wohngebäuden an.

Was ist Radon und wie wirkt es?

Radon ist ein natürlich vorkommendes, unsichtbares, geschmack- und geruchsloses radioaktives Gas, das im Boden und in Gestein entsteht und überall in unterschiedlichen Mengen auftritt. Über erdberührende Stellen kann es in Gebäude gelangen und sich dort unbemerkt ansammeln. Betroffen sind insbesondere Räume im Keller- und Erdgeschoss. Für Menschen, die über Jahrzehnte hinweg erhöhten Radonmengen ausgesetzt sind, steigt das Lungenkrebsrisiko. Radon zählt nach dem Rauchen zu den wichtigsten Ursachen von Lungenkrebs.

Weitere Informationen

Schutz vor RadonLandesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg: Radon