Wärmewende

Gemeinsam für mehr erneuerbare Wärme

Das Umweltministerium Baden-Württemberg will den Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung bis 2030 auf mindestens 50 Prozent steigern und setzt dafür auf eine enge Zusammenarbeit mit Handwerk BW.

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von links nach rechts: Peter Haas, Hauptgeschäftsführer bei HANDWERK BW, Umweltministerin Thekla Walker und Handwerk-Präsident Rainer Reichhold auf einer gemeinsamen Landespressekonferenz

Wie dieses Ziel erreicht werden kann, erläuterten Umweltministerin Thekla Walker, Handwerk-Präsident Rainer Reichhold und Hauptgeschäftsführer Peter Haas in der Landespressekonferenz.

Baden-Württemberg als Vorreiter bei der kommunalen Wärmeplanung

Baden-Württemberg ist Vorreiter bei der kommunalen Wärmeplanung. In keinem anderen Bundesland haben Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer bereits einen so weitgehenden Informationsstand darüber, welche klimaneutrale Technologie an ihrem Wohnort möglich ist oder – im Fall eines Wärmenetzes – geplant ist.

Handwerk BW hat die Idee sogenannter Wärmebeiräte eingebracht. Gerade in kleineren Gemeinden ist es sinnvoll, dass diese Gremien bei der Aufstellung und Umsetzung von Wärmeplänen von lokal verankerten Fachleuten beraten werden – also beispielsweise Vertreterinnen und Vertretern des örtlichen Handwerks, von Wohnungsunternehmen oder des Betreibers des Energieversorgungsnetzes. In drei Modellkommunen wird diese Form der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung noch in diesem Jahr erprobt.

Pilotprojekte und neue Angebote für Bauherren

Eine weitere konkrete Idee betrifft die Gebäudesanierung: Zukunft Altbau hat drei Pilotprojekte eines Sanierungssprints in 21 Tagen organisiert. Die Uni Stuttgart wertet die Erfahrungen aus. Ab 2026 soll dieses Angebot zusammen mit dem Handwerk und den regionalen Energieagenturen landesweit für Bauherrinnen und Bauherren verfügbar gemacht werden.

Planungssicherheit entscheidend

Als größtes Hemmnis gilt derzeit die mangelnde Planungssicherheit für Investitionen. Die künftigen Regelungen und Förderungen durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind bislang ungeklärt.

Ministerin Thekla Walker betonte: „Wir brauchen jetzt den Herbst der Entscheidungen. Alle Akteure brauchen Klarheit und zwar auf Jahre hinaus. Dann springt der Markt auch wieder an.“

Momentan halten sich Käuferinnen und Käufer zurück. Dabei ist die Wärmepumpe heute schon die Heizform mit den geringsten Betriebskosten und Emissionswerten.

Wärmepumpe als Verbindung von Ökologie und Ökonomie

Ministerin Walker erklärte weiter: „Heizungstausch ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von Ökologie und Ökonomie. Weg von Öl und Gas hin zur Wärmepumpe bedeutet: Mit Klimaschutz Geld verdienen‘. Was den Verbraucherinnen und Verbrauchern Kosten spart, ist ein Konjunkturprogramm für das Handwerk. Auch der volkswirtschaftliche Nutzen ist enorm: Die Wertschöpfung findet hier statt und nicht in Öl- und Gas-exportierenden Autokratien. Energiesouveränität macht unseren Wirtschaftsstandort stabiler.“

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