Kreislauf statt Ausbeutung. Die natürlichen Ressourcen der Erde sind vielfältig: Boden, Wasser, Luft, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie, auch die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten sowie Rohstoffe gehören dazu. Es gibt endliche Rohstoffe, die sich nicht nachbilden (beispielsweise fossile Brennstoffe oder im Bergbau gewonnene Bodenschätze), und nachwachsende Rohstoffe. Diese können von Neuem entstehen.
Unser Hunger nach endlichen Rohstoffen ist riesig. Das geht auf Kosten der Umwelt und der Menschen. Der Abbau von Bodenschätzen verwandelt Naturräume in nicht mehr bewohnbare Mondlandschaften. In vielen Minen der Welt gibt es keine Sicherheits- und Gesundheitsstandards. Ausbeuterische Kinderarbeit gehört zum Alltag und giftige Abwässer sowie Abfälle belasten zusätzlich die Umwelt.
Lithium ist das leichteste Metall auf der Erde und der zentrale Rohstoff, wenn es um Akkus und Batterien geht. Vor allem bei der E-Mobilität läuft ohne Lithium-Ionen-Akkus gar nichts. Im Vergleich zu anderen Akkus haben sie nämlich die höchste Energiedichte. Das bedeutet, dass sie pro Kilogramm Batterie die meiste Energie speichern können.
Weltweit steigt die Nachfrage nach Lithium, doch der Abbau führt zu Konflikten. So wird durch die Lithium-Gewinnung in der Atacama-Wüste in Chile das Wasser für Menschen und Felder immer knapper. Lithium wird aus Sole gewonnen, dazu werden in der Atacama-Wüste jährlich mehr als 63 Milliarden Liter Salzwasser aus den tieferen Schichten der Wüste nach oben gepumpt. Zusätzlich verbraucht die Industrie eine beträchtliche Menge an Süßwasser.
Laut Bergbau-Kommission der chilenischen Regierung wurde der Atacama zwischen 2000 und 2015 viermal so viel Wasser entzogen, wie auf natürliche Weise in Form von Regen- oder Schmelzwasser in das Gebiet gelangte. Die Folge ist, dass die bereits jetzt sehr trockene Wüstenregion noch trockener wird. Damit werden die Lebensbedingungen der Menschen dort noch härter.
Um Ressourcen zu schonen und möglichst effizient einzusetzen, müssen wir in Kreisläufen denken. Es gilt Material- und Fertigungstechniken zu entwickeln, mit denen es möglich ist, einen einmal eingesetzten Rohstoff möglichst lange zu nutzen, ihn wiederzuverwenden oder zu recyceln.
Satelliten können dabei helfen, unterirdische Rohstoffvorkommen zu finden. Daten über das Schwerefeld, das Magnetfeld oder Aufzeichnungen elektromagnetischer Strahlung erleichtern dabei die Rohstoffsuche. So sind größere Erdöl- oder Erdgasvorkommen eher dort zu finden, wo die Anziehungskraft der Erde typische Anomalien aufzeigt. Ob am Ende wirklich Bodenschätze gefunden werden, zeigt sich dennoch erst bei einer genauen Geländeuntersuchung vor Ort.
Länder mit großen Lagerstätten an Bodenschätzen, die durch große Wirtschaftsunternehmen ausgebeutet werden, überwachen diese teilweise aus dem All. Mit Hilfe von Zeitreihen-Satellitenbildern werden sehr genau Karten erstellt, die zeigen, wie viel Fläche und Volumen in den Lagerstätten tatsächlich abgebaut wurde. Weil die Abbauflächen teilweise so riesig sind, lässt sich das vom Boden aus nicht bestimmen.
1978 wurde mit dem Abbau von Braunkohle im Tagebau Hambach in Nordrhein-Westfalen begonnen. Zwischen Bergheim und Jülich ist ein riesiges Loch entstanden – zeitweise das größte Loch Europas. Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern haben sich Bagger zum Teil 350 Meter in die Tiefe gegraben, um Braunkohle zu fördern, aus der Strom gewonnen wird.