Antragsteller
Georg Frey KG – Bioenergiehof
Standort
88524 Uttenweiler-Dentingen, Landkreis Biberach
Schwerpunkt:
Biogas, Effizienzsteigerung, Innovative Technik
Kurzbeschreibung:
Der landwirtschaftliche Betrieb Georg Frey stellte seinen Betrieb im Jahr 2004 komplett auf Bioenergie um und produziert seit dieser Zeit Biogas, das bisher fast ausschließlich zur Stromproduktion verwendet wird.
Die Biogasanlage, die mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben wird, ging 2005 mit 330 Kilowatt und einem elektrischen Wirkungsgrad von 38,5 Prozent in Betrieb. 2007 wurde die Anlage auf 500 Kilowatt erweitert. Der neue Gasmotor hat einen elektrischen Wirkungsgrad von 40,8 Prozent und einen thermischen von 42,9 Prozent. Die anfallende Wärme kann allerdings nur zu einem geringen Teil durch Eigenverbrauch und Wärmelieferung an drei Wohnhäuser genutzt werden.
Da keine Möglichkeit der Wärmenutzung in der Umgebung vorhanden ist, soll die Abwärme nochmals zur Stromerzeugung genutzt werden. Dabei kommt eine neu entwickelte Organic Rankine Cycle-Turbine mit einer Leistung von 60 Kilowatt zum Einsatz, in der die Abwärme des Blockheizkraftwerks in Strom umgewandelt werden kann. Die Turbinenwelle ist elektromagnetisch gelagert und die Lagerung ist deshalb verschleiß- und reibungsfrei. Zur Stromerzeugung werden bei Organic Rankine Cycle-Turbinen statt Wasserdampf organische Arbeitsmittel verwendet.
Diese Technik steigert die Wirtschaftlichkeit der Anlage, da die bisher ungenutzte Abwärme mit einem Wirkungsgrad von circa 11,5 Prozent zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Die Effizienz der gesamten Biogasanlage kann dabei um circa 5 Prozent auf 45,7 Prozent gesteigert werden. Eine Turbine dieser Bauart ist bisher am Markt nicht erhältlich, es handelt sich um die erste Anlage in Baden-Württemberg. Obwohl der Gesamtwirkungsgrad deutlich geringer ist als bei einer guten Wärmenutzung zu Heizzwecken, ist eine Umwandlung der Abwärme in Strom dann sinnvoll, wenn keine Wärmenutzung vor Ort realisiert werden kann.
Fördersumme bis zu 120.000 Euro. Dabei stammen 60.000 Euro aus Mitteln des Landes und 60.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).