Bioenergiewettbewerb

Biomasse-Heizkesselanlage zur Verfeuerung von neuartigem Biobrennstoff

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Antragsteller
Eigenbetrieb Umwelttechnik der Stadt Baden-Baden

Standort
76530 Baden-Baden

Schwerpunkt:
Emissionsminderung, Innovative Konzepte, Innovative Technik, Mobilisierung von Biomasse

Kurzbeschreibung:
Der Eigenbetrieb Umwelttechnik nimmt in der Stadt und im Stadtkreis Baden-Baden die Aufgaben der Abwasserentsorgung und Abwasserreinigung sowie der Abfallentsorgung wahr. Weiter ist er Betreiber von zwei städtischen Deponien und einer Grünschnittanlage.

Der Eigenbetrieb Umwelttechnik entwickelt seit 1. Januar 2009 die energetische Nutzung des im gesamten Stadtkreis anfallenden Grünschnitts inklusive großer Mengen aus Landschafts- und Naturschutzgebieten. Holzige Biomasse wird zu Hackschnitzel veredelt, alle „weichen“ Grünrückstände wie Gras, Laub, Straßenbegleitgrün, Landschaftspflegematerial, Uferbewuchs sowie feines Reisig werden nach Vorzerkleinerung und Feinvermahlung in Silageballen gepresst.

Die Silageballen werden nach mehreren Wochen Silierung entpackt, in circa 50 Grad Celsius heißem Wasser aufgelöst, die Silage ausgewaschen und anschließend entwässert. Der hierbei anfallende sehr energiereiche Silagesaft wird in der Biogasanlage zu Biogas umgewandelt, was wiederum im Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion weiterverwendet wird. Der bei der Biogasproduktion anfallende Gärrest wird als Brennstoff aufbereitet.

Beim Auswaschen und anschließendem Auspressen der Silage gehen verbrennungsschädliche Mineralien wie Chlor, Kalium und Magnesium zu hohen Anteilen in die Flüssigphase über. Der bei der Entwässerung der Silage anfallende Feststoff wird getrocknet und nach vorheriger Konfektionierung zu Festbrennstoff (Pellets, Briketts) weiterverarbeitet.

Gegenstand der Förderung ist die Errichtung einer Feuerungsanlage, in der dieser neu entwickelte, bisher nicht verwendete Brennstoff eingesetzt werden kann. Eine gute Filtertechnik mit sehr niedrigen Staubemissionen ist Bestandteil der Anlage. Bei Gelingen der gesamten Kette steht ein Verwertungsweg für den anfallenden Grünschnitt zur Verfügung, der die Nutzung der leicht aufschließbaren Bestandteile in einer Biogasanlage und damit in Kraft-Wärme-Kopplung-Nutzung, der schwer abbaubaren Bestandteile in einer Verfeuerung mit deutlich reduzierten störenden mineralischen Bestandteilen ermöglicht.

Fördersumme bis zu 200.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).