Naturgefahren und Klimawandel

Wassermangelstrategie Baden-Württemberg

Ein ausgetrockneter Fluss unterhalb einer Brücke

Nach 2003 und 2015 waren auch die Jahre 2018, 2020 und 2022 in weiten Landesteilen Baden-Württembergs von langanhaltenden Trockenphasen mit ausgeprägtem Niedrigwasser sowie abnehmenden Grundwasserständen und Quellschüttungen geprägt. Dabei wurden gravierende Auswirkungen des Wassermangels auf die Natur und zahlreiche Nutzungen deutlich. Gewässerökologie und wasserabhängige Ökosysteme wurden massiv geschädigt. Die Land- und Forstwirtschaft verzeichnete große wirtschaftliche Verluste. Die Energieproduktion und industrielle Produktionsprozesse mussten zeitweise eingeschränkt werden.

Es ist davon auszugehen, dass Niedrigwasser- und Dürreperioden durch die erwarteten Klimaänderungen künftig häufiger auftreten und wahrscheinlich auch länger andauern. Dadurch werden Konflikte bei der Wassernutzung steigen, denn die verschiedenen Nutzungsinteressen konkurrieren um ein zeitweise eingeschränkt verfügbares Gut. Deshalb gilt es, Bedarf und Interessenkonflikte auf die verfügbaren Ressourcen abzustimmen und vorrausschauend zu steuern.

Die Strategie zum Umgang mit Wassermangel stellt einen bedeutenden Baustein der Zukunftsstrategie Wasser und Boden dar. Damit wird der im Land bestehende Handlungsbedarf beim Umgang mit Wassermangel aufgezeigt, der über die Wasserwirtschaft hinaus auch in andere Fachgebiete hineinreicht. Grundlegend ist die Ausrichtung der Maßnahmen am Schutz der natürlichen Wasserressourcen und der Gewässerökosysteme. Dieser ist zusammen mit der vorausschauenden Bewirtschaftung der Gewässer eine wichtige Grundlage für die menschliche Daseinsvorsorge, die Volkswirtschaft und die Ökologie. Zentral sind die Erfordernisse zur Verbesserung der Daten- und Informationslage. Denn diese stellt die Grundlage aller Konflikt- und Lösungsanalysen und darauf aufbauender Entscheidungen dar. 

Es bleibt eine dringende gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Risiken und Nutzungskonflikte bei Niedrigwasser und abnehmenden Grundwasserreserven in Baden-Württemberg zu vermeiden. Das Umweltministerium wird deshalb den mit dieser Strategie begonnenen Dialog zum Umgang mit Wassermangel mit allen betroffenen Fachrichtungen und Verbänden fortführen.