Baden-Württemberg verfügt über eine Vielzahl hochwertiger Rohstoffvorkommen – besonders aus den Bereichen der Steine und Erden sowie der Industrieminerale. In derzeit knapp 500 Gewinnungsstellen werden pro Jahr fast 100 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe abgebaut. Diese werden überwiegend in der heimischen Bauwirtschaft verwendet und auch industriell genutzt.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen ist geboten, denn die Vorkommen sind nicht unbegrenzt verfügbar. Ihr Abbau führt zu Eingriffen in die Natur und in unsere vielfältige Kulturlandschaft und hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Um den Verbrauch primärer Rohstoffe zu senken, sind Ressourceneffizienz Recycling und Substitution (also der Ersatz durch nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder andere primäre, klimafreundlichere Rohstoffe wie Lehm statt Beton) unbedingt notwendig.
Konzept soll nachhaltigen Umgang mit heimischen Rohstoffen im Land stärken
Für eine sichere Versorgung des Landes mit Rohstoffen wird auch zukünftig die Gewinnung heimischer Primärrohstoffe erforderlich sein. Im Konzept „Nachhaltige Nutzung mineralischer Rohstoffe in Baden-Württemberg" [PDF; 09/21; 6 MB] beschreibt die Landesregierung die Rahmenbedingungen und Leitlinien für ein zukünftig nachhaltiges, ressourcenschonendes und sozialverträglich gestaltetes Handeln.
Eine wichtige Maßnahme ist die Verbesserung der Datengrundlage, um Stoffströme besser abschätzen zu können. Eine vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit Unterstützung der Internationalen Bodenseekonferenz in Auftrag gegebene Studie [PDF; 11/21; 5 MB] gibt zu den länderübergreifenden mineralischen Rohstoffströmen in der Bodenseeregion Auskunft.
Nach der Studie gibt es in allen Teilregionen der Internationalen Bodenseekonferenz Vorkommen mineralischer Rohstoffe. Diese werden überwiegend lokal bis regional verwendet. Ein sehr großer Anteil der mineralischen Rohstoffe wird innerhalb des eigenen Bundeslands/Kantons verbraucht. Es gibt aber auch grenzüberschreitende Rohstofftransporte zwischen den Bodenseeanrainerstaaten. Diese gehen in der Regel von grenznahen Standorten aus. Es besteht insgesamt ein Exportüberschuss aus dem deutschen Teilgebiet nach Vorarlberg und in das Schweizer Teilgebiet.
Das Umweltministerium arbeitet an der Umsetzung weiterer Maßnahmen, beispielsweise an der Organisation eines Rohstofftags zur Öffentlichkeitsarbeit sowie zum Wissenstransfer und zum Erfahrungsaustausch.
Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
Zur sachgerechten Beurteilung und für ein verantwortungsvolles Handeln bei der Planung und Gewinnung der Primärrohstoffe sind in einem dicht besiedelten Land wie unserem detaillierte Informationen über die Vorkommen und Lagerstätten von mineralischen Rohstoffe notwendig. Diese werden vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) systematisch erhoben, einheitlich bewertet, anschaulich aufbereitet, dokumentiert und publiziert. Das Landesamt ist beim Regierungspräsidium Freiburg angesiedelt.