Innovative Modellregionen

Biosphärengebiete

Biosphärengebiete umfassen großräumige Kulturlandschaften mit charakteristischer und reicher Naturausstattung. Sie gilt es zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln.

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Radler im Biosphärengebiet Schwäbische Alb unterwegs
Biosphärengebiet Schwarzwald: Blick nach Schönau

Biosphärengebiete sind Modellregionen, die zeigen, wie sich Aktivitäten im Bereich der Wirtschaft, der Siedlungstätigkeit und des Tourismus zusammen mit den Belangen von Natur und Umwelt gemeinsam innovativ fortentwickeln können.

Biosphärengebiete gliedern sich in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen:

  • Kernzonen sollen sich vom Menschen möglichst unbeeinflusst entwickeln und haben einen ähnlichen Status wie Naturschutzgebiete.
  • Die Pflegezonen sollen überwiegend wie Natur- oder Landschaftsschutzgebiete geschützt werden.
  • In den Entwicklungszonen soll eine vorbildliche ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsentwicklung unterstützt werden.

Biosphärengebiete weist das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft per Rechtsverordnung aus.

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Das erste Biosphärengebiet in Baden-Württemberg liegt seit März 2008 auf der Schwäbischen Alb. Das Schutzgebiet erstreckt sich auf 29 Gemeinden und den gemeindefreien ehemaligen Gutsbezirk Münsingen in drei Landkreisen und zwei Regierungsbezirken auf einer Fläche von 85.269 Hektar. Die Kernzone umfasst 2.645 Hektar (3,1 Prozent, davon 1.000 Hektar kommunaler Wald), die Pflegezone 35.410 Hektar (41,5 Prozent), die Entwicklungszone 47.214 Hektar (55,4 Prozent).

Seit 26. Mai 2009 ist das Biosphärengebiet Schwäbische Alb als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Nach zehn Jahren überprüfte eine von der UNESCO eingesetzte Evaluierungskommission, wie gut die Ziele des Biosphärengebiets erreicht wurden und wie es Akteure und Bevölkerung bewerten. Das Urteil war durchweg positiv und damit die Verlängerung der UNESCO-Auszeichnung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb für die kommenden zehn Jahre gesichert.

Biosphärengebiet Schwarzwald

Seit 1. Februar 2016 gibt es in Baden-Württemberg im Schwarzwald ein zweites Biosphärengebiet. Die Region stellt mit ihren großflächigen, extensiv genutzten Weidfeldern, ihrer großen Vielfalt an Lawinenbahnen, Mooren, Felsen und Blockhalden, den standörtlich und nutzungsbedingt unterschiedlichen Wäldern und den zahlreichen Fließgewässern eine einzigartige Kulturlandschaft dar. Das 63.000 Hektar umfassende Gebiet wurde im Juni 2017 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt.

Das Rahmenkonzept, das seit Herbst 2021 fertig ist, wurde in einem breit angelegten partizipativen Prozess erarbeitet. Es zeigt die wichtigsten Handlungsfelder und Leitprojekte für die Entwicklung des Großschutzgebiets auf.