Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II

Befunde an einer Zwischenkühlpumpe des Sicherheitskomponentenkühlsystems

Bei einem routinemäßigen Anlagenrundgang wurden am 06.10.2008 an einer von acht Zwischenkühlpumpen des vierfach redundanten Sicherheitskomponentenkühlsystems anomale Laufgeräusche festgestellt. Bei der danach am 08.10.2008 eingeleiteten Grundüberholung wurde festgestellt, dass Inneneinbauten der Pumpe (Leitapparat) lose und beschädigt waren. Die entsprechenden Befestigungsschrauben fehlen und befinden sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Sicherheitskomponentenkühlkreislauf. 

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Erkenntnisdatum

08.10.2008

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die anderen sieben Zwischenkühlpumpen der vier Redundanzen wurden kontrolliert. Dabei ergaben sich keine Befunde. Der Betreiber wird die Zwischenkühlpumpe reparieren und Untersuchungen zur genauen Ursachenklärung durchführen.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Der Block II des Gemeinschaftskernkraftwerks Neckar (GKN II) befand sich zum Zeitpunkt des Ereignisses mit 100 % Leistung in Betrieb.

Das Sicherheitskomponentenkühlsystem hat sowohl betriebliche als auch sicherheitstechnisch wichtige Aufgaben zu erfüllen. So werden im Leistungsbetrieb mit diesem System verschiedene für den Betrieb wichtige Systeme gekühlt. Das Sicherheitskomponentenkühlsystem ist ein Glied der Nachkühlkette, mit der beim normalen wie auch beim störfallbedingten Abfahren der Anlage das Reaktorsystem abgekühlt und die anfallende Nachzerfallswärme der Brennelemente abgeführt wird. Das Sicherheitskomponentenkühlsystem ist wie die gesamte Nachkühlkette vierfach redundant vorhanden, so dass der Ausfall einer Redundanz keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage und die Umgebung hat.

Personen waren vom Vorkommnis nicht betroffen. Das Ereignis ist von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung.