Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Abplatzungen der Oxidschicht an Hüllrohren von Brennelementen der ersten Standzeit im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

In der Jahresrevision im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg fanden routinemäßig Inspektionen von Brennelementen statt. Aufgrund von Auffälligkeiten bei der visuellen Prüfung eines Brennelements wurde der Umfang der Inspektionen erweitert. Es zeigte sich hierbei, dass Brennelemente, die erst vor einem Jahr eingesetzt wurden (erste Standzeit), ungewöhnlich hohe Oxidschichtdicken sowie stellenweise Abplatzungen der Oxidschicht aufweisen.

  • Teilen

Erkenntnisdatum

22.07.2005

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (=Normal)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Als Vorsorgemaßnahme bis zur Klärung der Ursache werden alle betroffenen Brennelemente im kommenden Betriebszyklus nicht mehr eingesetzt und durch neue Brennelemente ersetzt. Außerdem werden die Verhältnisse im neuen Reaktorkern vorsorglich so verändert, dass die Belastung der Brennelemente verringert wird. Eine detaillierte Ursachenklärung wird im Nachgang zur Revision erfolgen. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die Brennstabhüllrohre schließen den Brennstoff und die radioaktiven Spaltprodukte ein und verhindern so, dass größere Mengen radioaktiver Stoffe in den Primärkreislauf gelangen. Da die Ausbildung der Oxidschicht eine Schwächung der Hüllrohre bewirkt, ist für ihre Dicke ein Grenzwert festgelegt. Dieser Grenzwert wurde im vorliegenden Fall für alle betroffenen Brennelemente eingehalten. Die Bedeutung des Befunds liegt vielmehr im systematischen Auftreten des Oxidschichtwachstums in unerwartetem Maße nach bereits kurzer Einsatzzeit der Brennelemente. Das Ereignis hat nicht zu Freisetzungen von Radioaktivität in die Anlage oder die Umgebung geführt. Eine Gefährdung von Personen war mit dem Ereignis nicht verbunden.