Weitere kerntechnische Anlagen

Messwertdrift eines Lastmessbolzens an einem Kran im Standortzwischenlager Philippsburg

Zu Beginn der Wiederkehrenden Prüfung eines Krans im Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg löste die Schutzeinrichtung des Haupthubwerks aus, was dazu führte, dass dieses für die Benutzung gesperrt wurde.

Die Bestimmung der angehängten Last und die Überwachung auf Überlast erfolgt in der Sicherheitssteuerung über vier sogenannte Lastmessbolzen. Jeder Lastmessbolzen liefert seinen Messwert über zwei unabhängige Kanäle. Sofern die Messwerte der beiden Kanäle, mehr als 5% voneinander abweichen, löst die Schutzeinrichtung aus. Dies war hier der Fall, wobei an dem Kran zu diesem Zeitpunkt der Prüfung keine Last angeschlagen war.

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Erkenntnisdatum

30.11.2020

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber plant einen Austausch des betroffenen Lastmessbolzens. Bis die Reparatur erfolgt ist, bleibt der Kran außer Betrieb.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die Krananlage dient der Handhabung der Transport- und Lagerbehälter für abgebrannte Brennelemente im Zwischenlager. Durch den Ausfall des Lastmessbolzens steht der Kran bis zur Reparatur für die Handhabung der Transport- und Lagerbehälter nicht zur Verfügung. Die in der Genehmigung festgelegte Reparaturzeit beträgt drei Monate.

Die Schutzeinrichtungen des Krans, zu denen die Überwachung auf Überlast gehört, gewährleisten die Sicherheit bei der Handhabung der Transport- und Lagerbehälter. Die sicherheitsgerichtete Auslösung der Schutzeinrichtung für das Haupthubwerk aufgrund des Auseinanderdriftens der beiden Messwerte eines Lastmessbolzens funktionierte auslegungsgemäß.

Das Ereignis hat eine sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen oder Umwelt.