Kernkraftwerk Philippsburg, Block 1

Schutzabschaltung eines Notstromdieselmotors bei einer wiederkehrenden Prüfung im Kernkraftwerk Philippsburg

Am 7.2.2007 erfolgte während des Normalbetriebs eine wiederkehrende Prüfung an einem Notstromdieselmotor im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1). Dabei kam es beim Probelauf wegen zu tiefen Öldrucks zu einer automatischen Schutzabschaltung. Die anschließende Inspektion der Zylinderlaufbuchsen des Motors zeigte in einem Zylinder deutliche Laufspuren. Der Notstromdieselmotor wurde freigeschaltet und stand dem Kernkraftwerk somit nicht mehr zur Verfügung. 

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Erkenntnisdatum

07.02.2007

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber wird den defekten Notstromdieselmotor gegen einen Reservemotor austauschen. Der defekte Notstromdieselmotor wird im Herstellerwerk einer vertieften Inspektion zur Feststellung der Schadensursache unterzogen. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die vier Notstromdieselaggregate des Kernkraftwerks haben die Aufgabe, die elektrische Versorgung sicherheitstechnisch wichtiger Einrichtungen sicherzustellen. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn diese Einrichtungen weder aus der eigenen Stromproduktion noch aus den beiden angebundenen Stromnetzen versorgt werden können. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wären zwei der vier Notstromdieselaggregate ausreichend, somit stand zu jedem Zeitpunkt die erforderliche Anzahl von Notstromdieselaggregaten zur Verfügung. Daher ist die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses sehr gering. Für auslegungsüberschreitende Störfälle stehen darüber hinaus noch zwei weitere Notstromdieselaggregate zur Verfügung. Im vorliegenden Fall befand sich das Kernkraftwerk im Normalbetrieb, so dass keine Notstromdieselaggregate angefordert waren. Für den Austausch des defekten Notstromdieselmotors ist ein Zeitraum von maximal 14 Tagen zulässig.