Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Ausfall eines Jod-/Aerosol-Störfallmonitors im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Der Betreiber des Kernkraftwerks Philippsburg, Block 2 hat bei der routinemäßigen Prüfung eines Aerosol-/Jod-Störfallmonitors festgestellt, dass Störungen angezeigt wurden. Während der Störungssuche sind durch das Öffnen und Schließen einer elektrischen Trennklemme die Störanzeigen erloschen und das Messgerät des Aerosol-/Jod-Störfallmonitors stand wieder zur Verfügung. Die Prüfung wurde ohne weitere Befunde abgeschlossen. Die nachträgliche Auswertung der gemessenen Werte am Aerosol-/Jod-Störfallmonitor hat gezeigt, dass das Messgerät seit dem 10.12.2015 bis zur Prüfung am 01.03.2016 nicht zur Verfügung stand. Durch die Messergebnisse von anderen stationären Messgeräten konnte nachgewiesen werden, dass in diesem Zeitraum keine erhöhten radioaktiven Abgaben aufgetreten sind.

 

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Erkenntnisdatum

01.03.2016

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat die betroffene Trennklemme ausgetauscht.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Der Aerosol-/Jod-Störfallmonitor dient der Überwachung von Freisetzungen von radioaktivem Jod und Aerosolen über den Abluftkamin im Bereich hoher Dosisleistung, wie sie bei auslegungsüberschreitenden Ereignisse auftreten können.

Neben der ausgefallenen Messstelle stehen zur Überwachung der Aerosol-/Jod-Aktivität in der Kaminfortluft weitere Messtellen zur Verfügung. Diese decken niedrigere Messbereiche ab, die sich jedoch auch mit dem Messbereich der ausgefallenen Messstelle überlappen. Ein Aktivitätsanstieg in der Kaminfortluft wäre daher erkannt worden. Bei höheren Abgabewerten wäre auch der Ausfall des Aerosol-/Jod-Störfallmonitors durch das Ansprechen der Messstellen mit niedrigeren Messbereichen aufgefallen. Die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses war daher gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt. Unabhängig hiervon verlangt die Atomaufsicht vom Betreiber Maßnahmen, damit künftig der Ausfall eines Aerosol-/Jod-Störfallmonitors möglichst zeitnah festgestellt werden kann.