Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Hinweis auf Fertigungs- und Montagefehler an Abgasturboladern von Dieselmotoren für Notstromgeneratoren im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Im Anschluss an eine Grundüberholung eines Notstromdiesels aus dem Kernkraftwerk Philippsburg 2 wurde durch die Herstellerfirma bei einem Probelauf eine gelöste Madenschraube im Inneren eines der beiden Turbolader festgestellt. Diese war im Turbolader verformt worden, ohne dass es zu Schäden gekommen war.

Als Ursache für die gelöste Schraube hat der Hersteller ein geändertes Fertigungsverfahren eines Bauteils durch einen Unterauftragnehmer identifiziert. Anhand der Chargennummern konnten die davon betroffenen Aggregate eingegrenzt werden. Im Kernkraftwerk Philippsburg ist je ein Dieselaggregat pro Block betroffen. Der Hersteller setzte den Betreiber des KKP davon am 19.04.2013 in Kenntnis. Im Rahmen eines Kundeninformationsschreibens am 22.04.2013 wurden die Kernkraftwerksbetreiber entsprechend informiert.

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Erkenntnisdatum

19.04.2013

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber plant, im Rahmen der nächsten Dieselrevision der beiden anderen betroffenen Diesel (je einer in Block 1 und 2) das nicht zeichnungskonforme Bauteil vom Hersteller austauschen zu lassen. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Das Lösen der Madenschraube ist im Rahmen einer Wartung des Notstromdiesels beim Hersteller aufgetreten. Der Diesel war zu diesem Zeitpunkt nicht im Kraftwerk verbaut, das Ereignis konnte also keinen unmittelbaren Einfluss auf die Sicherheit der Anlage haben.

Die sicherheitstechnische Bedeutung von Ereignissen, die auf systematische Fehler (in diesem Fall eine fehlerhafte Fertigung) hinweisen, liegt in der Möglichkeit des Auftretens bei weiteren gleichartigen Ausrüstungen. Da durch die gelöste Madenschraube keine Beeinträchtigung des Notstromdiesels gegeben war, ist das Ereignis von geringer sicherheitstechnischer Bedeutung. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.