Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II

Fehlerhafte Erdschlussüberwachung im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block II)

Im September 2018 kam es im Kernkraftwerk Neckarwestheim II zur Schutzabschaltung einer betrieblich eingestuften Nebenkühlwasserpumpe. Bei der Ursachenforschung hat der Betreiber festgestellt, dass die gerichtete Erdschlussüberwachung fehlerhaft konfiguriert war.

  • Teilen

Erkenntnisdatum

15.10.2018

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat alle anderen Schutzgeräte gleichen Typs mit gerichteter Erdschlussüberwachung (21 Stück) überprüft. Bei allen lag der gleiche Fehler vor.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die gerichtete Erdschlussüberwachung ist eine vorgelagerte Einrichtung, die dazu dient, Schäden an der Isolation von Wicklungen in Elektromotoren oder Transformatoren zu erkennen, bevor es zu schwerwiegenderen Beschädigungen der Geräte kommt. Die nachgelagerten Schutzeinrichtungen (Überlastschutz, Kurzschlussschutz) waren von der fehlerhaften Konfiguration nicht betroffen.

Die Schutzgeräte, welche die Erdschlussrichtungsüberwachung ausführen, sind sowohl in betrieblichen Systemen als auch im Sicherheitssystem eingesetzt. Eine Abschaltung von Komponenten im Fehlerfall war über die Überlast- und Kurzschlusserkennung jederzeit gegeben. Die konkrete sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses ist daher gering.

Eine übergeordnete Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass mehrere Schutzgeräte falsch konfiguriert wurden und die Prüfroutine, mit denen sie getestet wurden, den Fehler nicht entdeckt hat. Dies deutet auf einen Mangel in der Qualitätssicherung hin. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage, Personen und die Umgebung