Erkenntnisdatum
16.01.2015
Einstufung durch den Genehmigungsinhaber
Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)
Maßnahmen des Genehmigungsinhabers
Für den Zeitraum der Fehlersuche und Reparatur hat der Betreiber die zweite, in Reihe geschaltete Gebäudeabschlussarmatur geschlossen. Der defekte Schalter wurde ausgetauscht und nach positivem Test der Armatur der Normalzustand wiederhergestellt.
Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg
Gebäudeabschlussarmaturen werden bei einem Leckstörfall durch ein entsprechendes Reaktorschutzsignal geschlossen und verhindern den Austritt von Radioaktivität aus dem Reaktorsicherheitsbehälter. Die betroffene Armatur ist im Anlagenentwässerungssystem des Reaktorgebäudes installiert. Die den Sicherheitsbehälter durchdringende Leitung des Anlagenentwässerungssystems ist so aufgebaut, dass eine zweifache Absperrung (Redundanz) durch Gebäudeabschlussarmaturen vorhanden ist. Davon befindet sich jeweils eine innerhalb und eine außerhalb des Sicherheitsbehälters. Durch den defekten Drehmomentendschalter hätte eine dieser beiden Armaturen nicht automatisch geschlossen. Es war jedoch möglich, diese Armatur von Hand zu schließen.
Im Anforderungsfall hätte die zweite Armatur zur Verfügung gestanden. Zusätzlich verfügen alle an die Leitung angeschlossenen Systeme über Absperrarmaturen. Ein Teil dieser Armaturen ist im Leistungsbetrieb ständig geschlossen, ein Teil wird bei Störfällen über Reaktorschutzsignale geschlossen, eine Armatur wird nicht automatisch geschlossen, lässt sich aber von der Warte aus schließen.
Aufgrund der weiteren vorhandenen Absperrmöglichkeiten (zweite Gebäudeabschlussarmatur und Absperrmöglichkeit aller Zuleitungen) ist die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.