Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Zwei Leckagen an Schweißnähten im Nuklearen Nebenkühlwassersystem

Während der derzeitigen Revision wurden im Nebenkühlwassersystem im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen (Druckprüfungen, Prüfdruck ca. 9 bar) am 22.7.2006 und 24.7.2006 an 2 Rohrleitungen (Nennweite 50 mm) gleichartige Leckagen festgestellt. Beim vorherigen Betrieb der Anlage waren keine Leckagen aufgetreten. Der Betriebsdruck der betroffenen Leitungen liegt bei 1,6 bar. Beide betroffenen Rohrleitungen führen keine Aktivität. Durch die Leckagen konnte somit keine Aktivität in die Anlage oder aus der Anlage freigesetzt werden. Personen kamen nicht zu Schaden.

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Erkenntnisdatum

22.07.2006

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die von den Leckagen betroffenen Rohrleitungsbereiche wurden abisoliert und die Rohrleitungsstücke ausgetauscht. An vergleichbaren Rohrleitungsbereichen in allen vier Nebenkühlwassersystemen wurden Durchstrahlungsprüfungen durchgeführt. An 7 weiteren Stellen werden die Rohrleitungsbereiche aufgrund der festgestellten Restwanddicken ausgetauscht. 

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Von den Leckagen betroffen war eines der vier vorhandenen redundanten Nebenkühlwassersysteme. Die Leckagen traten nicht im Betrieb, sondern als Folge der erhöhten Prüfbelastung auf. Selbst wenn die Leckagen im Betrieb aufgetreten wären, wäre die Verfügbarkeit auch des betroffenen Nebenkühlwassersystems gewährleistet gewesen. Daher ist die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses sehr gering.