Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Anforderung eines Notstromdiesels infolge eines Fehlers bei einer Netzumschaltung im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Im Zuge von Revisionsarbeiten in Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg sollte die Stromversorgung, die zu diesem Zeitpunkt aus dem externen so genannten Fremdnetz erfolgte, auf das externe Hauptnetz umgeschaltet werden. In einer von vier Redundanzen trat dabei ein Fehler in einem Schalter auf, so dass in dieser Redundanz kurzzeitig der Strom ausfiel. Die Notstromverbraucher in dieser Redundanz wurden infolgedessen vom zugehörigen Notstromdiesel versorgt, der beim Stromausfall sofort automatisch startete.

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Erkenntnisdatum

24.05.2018

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber stellte die Versorgung der betroffenen Redundanz aus dem externen Fremdnetz innerhalb von ca. eineinhalb Stunden wieder her, so dass der Notstromdiesel außer Betrieb genommen werden konnte. Nach Tausch des Schalters wurde die Umschaltung der betroffenen Redundanz auf das Hauptnetz schließlich am nächsten Tag erfolgreich nachgeholt.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Das Kernkraftwerk war zum Zeitpunkt des Ereignisses abgeschaltet und die Brennelemente aus dem Reaktor entladen. Da das Kernkraftwerk im abgeschalteten Zustand selbst keinen Strom erzeugt, bezieht es diesen aus einem der externen Netze. Hierüber werden insbesondere auch die sicherheitstechnisch wichtigen Verbraucher wie die Kühlung des Brennelement-Lagerbeckens versorgt. 

Durch den auslegungsgemäßen Start des Notstromdiesels gab es trotz der missglückten Netzumschaltung, die in einer der vier Redundanzen auftrat, keine Einschränkung beim Betrieb bzw. bei der Verfügbarkeit sicherheitstechnisch wichtiger Komponenten. Die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses ist daher gering.