Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II

Befunde bei Wirbelstromprüfungen an Dampferzeuger-Heizrohren im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block II)

Im Rahmen der zurzeit laufenden Revision werden vom Betreiber Wirbelstromprüfungen an den Heizrohren der Dampferzeuger durchgeführt. In zwei Dampferzeugern wurden dabei bei einer größeren Anzahl von Heizrohren rissartige Wanddickenschwächungen in Umlaufrichtung festgestellt, die von der Sekundärseite ausgehen. Die Untersuchungen des Betreibers sind noch nicht abgeschlossen. Nach bisherigen Erkenntnissen weisen die untersuchten Rohre eine im Hinblick auf die Integrität des Primärkreislaufs ausreichende Restwanddicke auf.

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Erkenntnisdatum

09.09.2018

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Die Prüfungen der Heizrohre werden fortgesetzt. Betroffene Dampferzeugerheizrohre werden vor dem Wiederanfahren der Anlage dauerhaft verschlossen. Die aufgetretenen Befunde werden vom Betreiber hinsichtlich Ursache und Abhilfemaßnahmen analysiert.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Im Leistungsbetrieb bzw. im Störfall wird über die Dampferzeuger die im Primärkreislauf erzeugte Wärme an den Sekundärkreis abgeführt. Die Wände der Heizrohre müssen dabei die Integrität des Primärkreises sicherstellen und dienen als Barriere zur Aktivitätsrückhaltung. Bei einer Undichtigkeit käme es zu einem unerwünschten Aktivitätsübertrag und Kühlmittelverlust vom Primär- auf den Sekundärkreislauf. Während des Leistungsbetriebs vor der Revision gab es aus der Betriebsüberwachung keine Hinweise auf Heizrohrleckagen. Die Integrität war trotz der Befunde gegeben. Die aufgetretenen Befunde werden derzeit erfasst und hinsichtlich Ursache, sicherheitstechnischer Bedeutung für den weiteren Betrieb und zielführender Abhilfemaßnahmen analysiert und bewertet. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage, Personen und die Umgebung.

Ausführlichere Informationen zu dem Ereignis sowie den 2017 festgestellten Befunden finden sie unter: https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/3_Umwelt/Kernenergie/Berichte/Anlagen/GKN/Aufarbeitung_ME-04-2018/GKNII_Bericht_des_UM_zum_ME-042018.pdf