Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Unverfügbarkeit eines Strangs des Zusatzboriersystems im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Das Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2 ist zum Brennelementwechsel und zur Durchführung von Wartungsarbeiten abgeschaltet. Im Rahmen der Revisionstätigkeiten wurde eine Pumpe des Zusatzboriersystems benutzt, um Wasser aus einem Flutbehälter in die Reaktorgrube zu pumpen. Dabei hat die Pumpe nicht die erwartete Förderleistung gebracht. Im Rahmen der Ursachenklärung wurde eine klemmende Rückschlagklappe in einer Rohrleitung entdeckt. Zuletzt wurde die Pumpe zwei Tage vor dem Ereignis benutzt.

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Erkenntnisdatum

31.05.2018

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat die Rückschlagklappe inspiziert und gewartet.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Das Zusatzboriersystem ist Teil des Sicherheitssystems des Kernkraftwerks und viersträngig aufgebaut. Solange sich Brennelemente im Reaktordruckbehälter befinden dient es dazu, bei bestimmten Störfällen borhaltiges Wasser in den Primärkühlkreislauf einzuspeisen und damit die Kühlung und die Unterkritikalität sicherzustellen. Anhand dessen, dass die Pumpe zuletzt zwei Tage vor dem Ereignis benutzt wurde, lässt sich belegen, dass die Unverfügbarkeit lediglich in einem Zeitraum vorlag, in dem die Anforderungen an die Sicherheitssysteme geringer sind als im Leistungsbetrieb. In diesem Anlagenzustand müssen zwei Stränge des Zusatzboriersystems verfügbar sein. Diese Anforderung war erfüllt. Die sicherheitstechnische Bedeutung ist daher gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.