Umweltminister Franz Untersteller: „Nachhaltigkeit lebt vom Mitmachen. Besonders beim Klimaschutz und bei der Energiewende ist das von großer Bedeutung“
Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller hat vergangenen Dienstag im Ministerrat seinen Kolleginnen und Kollegen den zweiten Nachhaltigkeitsbericht der Landesregierung vorgestellt. „Als wir 2014 unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht haben, waren wir bundesweit noch Pioniere“, sagte Untersteller heute (12.11.) in Stuttgart. „Inzwischen haben andere Bundesländer nachgezogen und uns zum Vorbild genommen. „Wir waren die erste Landesregierung, die einen solchen Bericht vorgelegt hat. Auf unsere Vorreiterrolle können wir ruhig ein bisschen stolz sein.“
Der Nachhaltigkeitsbericht wird alle fünf Jahre veröffentlicht und orientiert sich an den 17 Leitsätzen einer nachhaltigen Entwicklung in Baden-Württemberg. In diesem Jahr erscheine er ausschließlich in digitaler Form, hob der Umweltminister hervor. „Er ist eine echte Standortbestimmung, weil durch die Formulierung konkreter Ziele die Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung messbar und überprüfbar werden. Dazu gehört, dass auch die Ziele, die vor fünf Jahren mit konkreten Maßnahmen hinterlegt wurden, auf ihre Erreichung überprüft worden sind.“
Die Ministerien im Land verwenden überwiegend Recyclingpapier
Der Nachhaltigkeitsbericht 2019 habe im Vergleich zum Vorgängerbericht 2014 – auch durch Vorschläge des Nachhaltigkeitsbeirats – eine neue Berichtsstruktur erhalten, fügte Untersteller hinzu. Den Ressortberichten sei nun ein gemeinsamer Berichtsteil der Landesregierung mit einem übergreifenden Politikteil sowie einem zusammengeführten Datenteil zum Betrieb der Ministerien vorangestellt. „Neu ist auch die Ausrichtung auf den Zielhorizont 2030“, erläuterte Untersteller. Die Ministerien machen transparent, wie die einzelnen Ziele zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können, ob diese erreicht oder weshalb sie erreicht wurden oder ob sich Prioritäten verschoben haben.
Erfreulich beispielsweise sei, dass die Ministerien inzwischen fast 15 Prozent weniger Papier verbrauchen im Vergleich zu 2014 (heute: 133.500 Kilogramm) – und dafür deutlich mehr Recyclingpapier verwenden: 70 statt 30 Prozent. Auch der Frauenanteil, als sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit, habe sich bis 2018 positiv entwickelt und liege nun bei 57,4 Prozent (2014: 53,8 Prozent).
„Nachhaltigkeit lebt vom Mitmachen“, betonte der Umweltminister. Vor allem bei dem Klimaschutz und der Energiewende sei das von großer Bedeutung. Im Nachhaltigkeitsbericht werden die Megatrends unserer Zeit thematisiert und konkret die Strategien und Initiativen benannt, wie die Landesregierung darauf reagiert. „Wir müssen mit unseren Maßnahmen erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger 2030 beispielsweise überwiegend Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen und frei entscheiden können, mit welchem klimafreundlichen Verkehrsmittel sie sich fortbewegen wollen.“